Sprachpaten helfen bei der Verständigung
Mittlerweile haben sich 29 Asylsuchende und 16 Sprachpaten aus den Helferkreisen in den Kommunen gemeldet. Sie kommen aus Marktleugast, Himmelkron, Neuenmarkt, Wirsberg, Mainleus, Fölschnitz und Kulmbach. Oder wie Sprachpatin Sibylle Huth aus Bindlach. Die frühere Lehrerin wurde von einer Freundin auf das Projekt aufmerksam gemacht. Und so wurde sie neugierig. "Ich habe in Bayreuth einen Malkurs belegt", erzählt sie. "Das kann ich jetzt hier fortsetzen."
Berufswunsch: Mechaniker oder Arzt
Einer ihrer Schützlinge ist Haschem Kaschmiry. Seit acht Monaten lebt der 17-Jährige in Kulmbach in der Unterkunft für minderjährige Flüchtlinge. Der Afghane zeichnet lieber anstatt zu Malen. Konzentriert arbeitet er an einem reich verzierten Ornament. Nach der Berufsschule würde er gerne eine Lehre als Mechaniker machen. "Erst muss ich Deutsch und Computer lernen", sagt er. Sein großer Traum: Ein Medizinstudium. Viele Hoffnungen verbinden die jungen Männer mit Deutschland. Einem Land, von dem sie annehmen, das seine Menschen sie freundlich empfangen und ihnen helfen.
Für ihre Tandempartner im Kunstprojekt gilt das uneingeschränkt. Genauso für die übrigen beteiligten Künstler Helga Hopfe, Katja Schafarik, Andrea Wunderlich und Roland Friedrich. Der Kunstpädagoge, Autor und Fotograf leitet einen Schnitzkurs mit zwölf Teilnehmern. Der Künstler bringt ihnen kleinere Schnitzarbeiten mit dem Handschnitzmesser bei. "Wir haben einen Brieföffner aus Lindenholz angefertigt", erklärt der freischaffende Künstler. Roland Friedrich empfindet das schöpferische Arbeiten in der Gruppe als Bereicherung. "Die sprachliche Barriere spielt keine Rolle. Es ist ein Zusammenwirken von Herz zu Herz."
Info: Zum Abschluss werden die besten Werke ausgestellt: Sonntag, 5. Juni, 14 Uhr im Eishaus hinter dem Bräuwerck in Neudrossenfeld.