Wenn es zu wild wird, sagt Silvia Ende laut und bestimmt „Stop“. Zum Beispiel als der große Junge, der vor Kraft kaum gehen kann, einen kleineren in den Schwitzkasten nimmt. Der große Junge wird später mit ernster Miene den Müll raustragen.
"Sie sind unsere künftige Gesellschaft"
Die Kinder haben hier nicht nur Spaß und lernen, wie man einen Pinsel auswäscht und Farben mischt. „Sie sind unsere künftige Gesellschaft", sagt Ende. "Wir bringen ihnen bei, wie man miteinander in Deutschland umgeht.“ Dass man hier keine Kinder schlage und den Müll aufräume. „Es geht um mehr als malen und die Seele heilen", sagt Ende.
Die meisten Eltern kennt sie nicht. Manche sind nicht in der Lage, sich um ihre Kinder zu kümmern, sind depressiv oder tot. Nur Zayna Osmanova ist da. Ihre Tochter Diana (zehn) übersetzt für sie. Wenn ihre drei Ältesten zum Malen gehen, will ihr Jüngster mit. „Sonst weint er daheim.“ Und deshalb steht Osmanova da, den kleinen Bub am Rockzipfel. „Er ist erst zwei, ich kann ihn nicht allein hier lassen.“ Die Mutter freut sich, dass es den Malkurs gibt. „Danach sind die Kinder so fröhlich.“