Letzte Vorbereitungen für die siebten Europatage in der Gemeinde Neudrossenfeld: Kunst in ehemaligem Supermarkt

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Nicht mehr lange – und Europa kommt drei Tage lang nach Neudrossenfeld. In der Gemeinde bereitet man sich seit langem auf das Europa-Wochenende vor. Die Künstler sind schon da.

 
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Am Schlossplatz stehen Dutzende orange-braune Biertische, überspannt von weißen Zeltdächern. Am Bräuwerck ist eine kleine Bühne errichtet worden. Europafähnchen flattern im Eingang zum Hof. Mit dem spanischen Abend beginnen die Europatage in diesem Jahr erstmals am Donnerstag.

Südost trifft West

Seit Dienstag in Neudrossenfeld sind bereits einige der Künstler, die ihre Werke in der Ausstellung von Focus Europa zeigen. Kunst aus Südost-Europa trifft auf die des Westens, lautet das Motto. 132 Arbeiten von 51 Künstlern werden bis 28. Juni an einem ganz besonderen Platz zu sehen sein. Der leerstehende Edeka-Markt neben dem Rathaus dient nämlich zum ersten Mal als Ausstellungshalle.

Gegensätze erzeugen Spannung

Udo Rödel und sein Helferteam sind einen Tag vor der Eröffnung der Kunstschau schon ziemlich weit mit der Hängung. „Auf einige Werke warten wir noch“, sagt Rödel, der für die Bestückung der Stellflächen, Wände und Podeste verantwortlich ist. Dabei ist Geschick und Erfahrung von Vorteil. „Ich versuche die Arbeiten nach Themen und Ländern zu gruppieren“, erklärt Rödel. „Doch auch Gegensätze können Spannung erzeugen.“ Das wichtigste sei, die Ausstellung für die Besucher interessant und abwechslungsreich zu gestalten.

21 europäische, zehn internationale und 20 deutsche Focus-Künstler wollen möglichst vorteilhaft in Szene gesetzt sein. Rödel hat sich für eine diagonale Anordnung entschieden, damit das ganze „keinen Messecharakter“ bekommt. Der Schwerpunkt liegt auf der Malerei, in Öl und Acryl, daneben sind Papierarbeiten, Druckgrafiken und Fotografien zu sehen. Zudem Skulpturen aus Keramik, Eisen und Glas.

Warten auf die Teile der Installation

In der linken Ecke gegenüber des Eingangs soll am Freitag eine Installation stehen. „Sie ist leider noch nicht eingetroffen“, sagt Rödel. Auch die Schildchen an den Kunstwerken, Titel und Kurzbeschreibung, fehlen. „Die werden erst ganz zum Schluss angebracht“, verrät Rödel.

Die übrigen Vorbereitungen verlaufen routiniert. Denn schließlich sind es bereits die siebten Europatage und die sechsten in Neudrossenfeld. Der Bauhof hat den Platz mit den Büsten der bisher für ihren Einsatz für Europa Geehrten neubepflanzt und hergerichtet. Auch die Sandsteinköpfe der diesjährigen Preisträger, Michael Wittmann und Erhard Busek, sind schon postiert.

Regionaltypische Spezialitäten

Auf den markierten Parkflächen vor dem Brauereigasthof haben Anwohner vorsichtshalber zwei Stellplätze reserviert – mit einer Restmüll- und eine Biotonne. Denn in der Ortsmitte geht’s bekanntlich eng zu. Der Gasthof wurde zum ersten Mal in das Europa-Programm einbezogen: ein spanischer Abend mit Musik und regionalen Speisen und Getränken, eine Bilderreise durch Andalusien und ein Teil des Europafests am Sonntag finden dort statt. „Wir sind viele Gäste gewöhnt“, sagt eine der Bedienungen lachend. „Das stemmen wir schon, schließlich haben wir genug Kapazitäten.“

Auch Heini Schöpfs Schlossgastronomie, zuletzt vom Gourmet-Magazin „Feinschmecker“ zu einem der 40 Restaurants mit der schönsten Aussicht gekürt, sieht man dem Andrang zu den Europatagen gelassen entgegen. Dort werden die Gäste des Wirtschaftsforums und die des Festakts mit regionaltypischen Spezialitäten verwöhnt - mit Gaspazo, andalusischem Hähnchen und Gegrilltem.

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