"Es gibt viele Städte die bei diesem Thema aktiv werden", sagt er. Und nennt Beispiele: Die Stadt Brackenheim im Landkreis Heilbronn hat rund 15.000 Einwohner. Ihr vom Bundesumweltministerium geförderter Klimaschutzmanager hat im Juli 2015 angeregt, den städtischen Fuhrpark auf E-Autos umzurüsten - zwei Autos und zwei E-Fahrräder (sogenannte Pedelecs) sind jetzt im Einsatz. In Solingen (rund 160.000 Einwohner) freut sich die Stadt über 80.000 Euro Fördergeld vom Bund für ein kommunales E-Mobilitätskonzept. Die Stadt Bensheim an der Bergstraße (rund 40.000 Einwohner) betreibt inzwischen sechs von sieben Dienstautos mit Strom.
Bauhof ist überzeugt
In Bayreuth selbst ist die Situation überschaubar: Der Stadtbauhof betreibt zwei kleine E-Fahrzeuge und einen elektrisch betriebenen Schmutzsauger, das Stadtgartenamt hat ebenfalls kleine E-Mobile im Einsatz. Bauhof-Leiter Bernd Sellheim sagt: "Anfangs waren meine Mitarbeiter skeptisch, aber die E-Autos haben sich bewährt. Wenn wir künftig Fahrzeuge ersetzen müssen, werden wir auch E-Autos berücksichtigen."
Bis Kulmbach und retour
Ganze 41 Elektromobile sind bei der Zulassungsstelle der Stadt derzeit registriert. Helmut Parzen fährt eines davon: "Wir haben jetzt einen komplett elektrisch betriebenen Lieferwagen. Mit dem bin ich schon bis nach Kulmbach und zurück gefahren, ohne Probleme." Seine E-Ladestation ist gut besucht, sagt er. Eine Straße entfernt von der Metzgerei hat die Handwerkskammer im Juni eine eigene E-Tankstelle aufgemacht, der Strom dazu wird von den Stadtwerken kostenlos geliefert. Es gibt zwar wegen der kurzen Zeit noch keine Statistik, aber die HWK-Mitarbeiter berichten von häufig wechselnden Lade-Gästen. Pressesprecherin Kerstin Spieler: "Wir hatten auch schon den Fall, dass uns ein Hotel einen Gast zum Laden geschickt hat."
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Stadtwerke als Sponsor
Stadtwerke Chef Jürgen Bayer begründet die Tatsache, dass das Unternehmen nicht nur die HWK-Ladesäule sponsert, sondern auch auf dem Campus der Universität ab Herbst eine Ladesäule mit Gratisstrom für die Nutzer aufstellt, so: "Wir haben eine Strategie erarbeitet, die vorsieht, in den kommenden Jahren mehrere E-Tankstellen in Bayreuth zu errichten. Wir tun das, weil wir davon überzeugt sind, dass die E-Mobilität einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leistet. Leider gibt es noch deutlich zu wenige E-Autos." Die ganze Sache erinnert an die Frage, ob die Henne oder das Ei zuerst da war: Anbieter sagen, es gebe zu wenig Nutzer. Potenzielle Autokäufer schrecken vor dem E-Auto zurück, weil es nur wenige Tankstellen gibt.
Info: Im Stadtgebiet Bayreuth gibt es derzeit nicht einmal zehn funktionierende E-Tankstellen.
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