Kastrationspflicht für Streuner muss auch durchgesetzt werden
"Ein massives Problem", sagt Jürgen Greim vom Bayreuther Verein Menschen für Tierrechte. "Es ist eine Katastrophe, wie die verwilderten Katzen da draußen rumlaufen." Sie seien oft krank, hätten Parasiten. Eine Kastrationspflicht nennt Greim einen Anfang, wenngleich das Problem damit nicht gelöst sei. Die Pflicht müsste auch überprüft werden. "Wer kontrolliert das?", fragt Greim. Er befürchtet, dass sich der Freistaat die Kosten dafür sparen will. Er kenne Bauernhöfe, "da interessiert sich kein Mensch dafür, ob die Katzen kastriert sind".
Der Bayerische Bauernverband spricht sich gegen eine Kastrationspflicht für Hauskatzen aus. "Auf vielen Bauernhöfen leben Katzen und leisten ihren Beitrag zur Schädlingsbekämpfung im landwirtschaftlichen Betrieb", teilt ein Sprecher auf Anfrage des Kuriers mit. Mit einer Kastration könne zwar einer unkontrollierten Vermehrung und der Ausbreitung gesundheitlicher Probleme entgegen gewirkt werden. "Eine gesetzliche Pflicht zur Kastration von Katzen erachten wir jedoch als unverhältnismäßig."
Tierschützer wollen demnächst wieder einen neuen Anlauf starten
Mit diesen Argumenten wollen sich die Weidenberger Tierschützer nicht zufrieden geben. Demnächst soll es wieder eine Unterschriftenliste und eine Petition an den Landtag geben, an der der Verein mitwirken will. Harald Hahnefeld sagt, dass die verwilderten Katzen ein unsichtbares Problem seien, weil die Tiere scheu sind und sich vor Menschen versteckten. Er warnt jedoch: "Je länger man wartet, desto schlimmer wird das."
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