Stadion ab Mitte September gesperrt

Von Jürgen Schott
Vom 12. September 2016 bis mindestens März 2017 wird im Hans-Walter-Wild-Stadion gebaut. Foto: Tobias Köpplinger Foto: red

Es bleibt dabei: Das Hans-Walter-Wild-Stadion wird Mitte September für Umbauarbeiten geschlossen und steht der SpVgg Oberfranken Bayreuth dann für mindestens ein halbes Jahr nicht zur Verfügung. Diese Empfehlung an den Bayreuther Stadtrat gab am Dienstag der Bauausschuss nach erneuter Beratung der Vorgehensweise.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

„Wenn das Stadion umgebaut werden soll, dann muss es auch gesperrt werden“, ließ Stadtbaureferent Hans-Dieter Striedl keine Kompromisse erkennen. Alle Vorschläge, die der mit den Plänen unzufriedene Fußball-Regionalligist unterbreitet hatte, seien keine Alternative. Auf einer Baustelle mit einer bis zu 1,60 Meter tiefen Grube, die maximal zwei Meter neben dem Spielfeld beginne, könne nicht gefahrlos gespielt werden. So dürfte der Stadtrat wohl den CSUAntrag, die Stadion-Sanierung so zu organisieren, dass der Spielbetrieb dort möglich bleibt, ablehnen. Die entsprechende Empfehlung erhielt  13 der 17 Stimmen.

Sportamtsleiter Christian Möckel berichtete von erneuten Gesprächen mit dem Bayerischen Fußball-Verband, der sich demnach durchaus vorstellen könne, den Altstädtern bei Erstellung des Spielplans für die Saison 2016/17 im Zeitraum bis zum 11. September bereits sieben oder gar acht Heimspiele zu geben. „Wenn dann vor und nach der Winterpause fünf Partien in Weismain ausgetragen werden, reden wir von maximal fünf Begegnungen, bei denen der Austragungsort ungewiss ist“, sagte Möckel. Jüngst sei den SpVgg-Verantwortlichen der Bauplan mitgeteilt worden, eine Reaktionen darauf gebe es nicht. „Wir hoffen, die Informationen sind bei allen gleich angekommen“, lautete der Tenor der Meinungen im Ausschuss angesichts von Kommunikationsschwierigkeiten zwischen Ämtern und SpVgg.

Das Bauamt nennt den Saisonbeginn 2017/18 als Termin, ab dem das Stadion wieder zur Verfügung steht. Nach einem milden Winter könne dies durchaus aber auch früher der Fall sein. Striedl: „Die Stadt hat kein Interesse daran, das Stadion einen Tag länger zu sperren als nötig.“ Ein Wunsch der Spielvereinigung wird freilich – wenn der Stadtrat mitzieht – erfüllt: Die Sanierung der Stehränge wird zeitlich vorgezogen. Dafür muss der komplette Austausch der Bestuhlung der Haupttribüne etwas zurückstehen.

Auch wenn die neue überdachte Gegentribüne (mit 2016 Stehplätzen) erreichtet ist, wird das Stadion weiter rund 20 000 Zuschauern Platz bieten. Eine von Stadtrat Helmut Parzen (CSU) ins Gespräch gebrachte mobile Stahlrohrtribüne in einer Kurve würde laut Striedl daran nichts ändern, weil die Plätze dahinter nicht genutzt werden könnten. „Wenn natürlich der FC Bayern im Pokal in Bayreuth antreten müsste, würden wir uns für diesen einen Tag schon was einfallen lassen“, sagt der Baureferent. Zudem bat er darum, für die Planung der Flutlichtanlage schon für 2017 Haushaltsmittel anzumelden.

Aus der Ausschuss-Diskussion:

Georg Kämpf (BG): „Wir sind uns in diesem Gremium einig, dass wir die SpVgg bestmöglich unterstützen. Aber  wir müssen nicht jedes Detail regeln. Nicht der Regionalliga-Spielplan ist unser Thema, sondern der Stadionumbau.“

Stadtbaureferent Hans-Dieter Striedl: „Wer ist eigentlich die Spielvereinigung? Das ist bisweilen nicht zu erkennen.“

Stefan Specht (CSU): „Unser Antrag sollte erreichen, dass die Beeinträchtigung für die SpVgg gering bleiben.“

Stefan Schuh (JB): „Wird es im Bauch der neuen Stehtribüne eine Gastronomie geben?“ – Striedl: „Eher nicht, wegen zu geringer Höhe des Baus.“

Sportamtsleiter Christian Möckel: „Wenn wir mit den Bauarbeiten gleich nach der laufenden Saison anfangen würden, hätte die SpVgg sicher bis Ende Oktober kein Heimspiel im Stadion.“

Siegfried Zerrenner (SPD): „Ich verstehe die Aufregung um die Sperrung nicht. Die SpVgg hat doch in Weismain einen Kooperationspartner, der als Heimspiel-Ausrichter einspringen kann.“  

Ernst-Rüdiger Kettel (BG): „Seit Jahren läuft die Diskussion so: Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln. Es muss endlich weitergehen.“  

Zum Thema:

Stadt kontert SpVgg-Vorwürfe

Stadion-Sanierung schreitet voran