Sanierung erfüllt zwar nicht alle Wünsche des Vereins, mache aber Sinn, sagt der Aufsichtsratsvorsitzende Stadion-Sanierung schreitet voran

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Die Stehränge im Hans-Walter-Wild-Stadion sollen saniert werden. Und sie sollen näher an den rasen heranrücken. Nur eines von vielen Vorhaben bei der Sanierung des Stadions. Foto: Tobias Köpplinger Foto: red

Geplant wird seit 2007. Jetzt wird gebaut. Weitergebaut.  Die Spielvereinigung Oberfranken Bayreuth, einer der Hauptnutzer des Hans-Walter-Wild-Stadions, hätte zwar noch andere Wünsche gehabt, um Fußball in dem Stadion erlebbarer zu machen. Aber der Verein könne mit dem Beschluss des Bauausschusses durchaus leben, sagt der Aufsichtsratsvorsitzende Matthias Fleischmann. Geld kann der Verein aber keines beisteuern.

 
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Die wichtigsten Bestandteile des Beschlusses sind: Das Spielfeld wird nicht verlegt. Und die Tartanbahn, die um das Spielfeld neu gebaut wird, bekommt auf der Gegengeraden - also vor den Stehrängen - nur vier statt der ursprünglich vorgesehenen sechs Bahnen. "Wenn das so gemacht wird, besteht die Chance auf die von uns als absolut notwendig angesehenen Komprimierung", sagt Fleischmann. Er, die Vorstandsmitglieder Wolfgang Gruber und Christian Wedlich, sowie der Ehrenratsvorsitzende Dieter Mronz hätten in vielen Gesprächen mit Stadträten versucht, "unsere Notwendigkeit klar zu machen", sagt Fleischmann.

Macht Sinn

Die beschlossene Marschroute, mit der die Sanierung des Stadions jetzt fortgesetzt werden soll, mache dann Sinn, sagt Fleischmann, "wenn sie als Paketlösung umgesetzt wird. Also wenn  im dem Zusammenhang die Stehrangtribüne näher an den Rasen herangerückt wird, wenn eine Hintertortribüne vorgesehen wird, die eine Verbindung zur Haupttribüne bekommen. Aktuell hat das Stadion keine Stadionatmosphäre. Die Zuschauer sind an vielen Stellen zu weit weg vom Spielfeld Da springt der Funke nicht über". Fleischmann sagt, die Idee einer Verlängerung der Haupttribüne sei "nie unser Vorschlag gewesen. Das hat die Verwaltung ausgegraben".

Zeitlich enger Zusammenhang wichtig

Fleischmann sagt, er halte den Weg, der jetzt eingeschlagen wird, für sinnvoll. "Wenn in sehr engem zeitlichen Zusammenhang der Umbau der Stehtribüne folgt, wenn die Überdachung kommt. Genauso wichtig ist, dass die Flutlichtanlage gleich mit in Angriff genommen wird, wenn die Bagger schon rollen." Ebenso müssten die Vorbereitungen für eine Rasenheizung gemacht werden. Für den Fall, dass die Altstadt in die dritte Liga aufsteigt. Dann ist die Heizung Voraussetzung für die Lizenz.

Keine finanzielle Beteiligung

Eine finanzielle des Beteiligung des Vereins, wie sie Stefan Schlags (Grüne) ins Spiel gebracht hatte, sei beim Bau der Rasenheizung nicht möglich. "Das macht auch kein anderer Verein in Bayern", sagt Fleischmann. "Aber über eine entsprechende Mietanpassung im Fall des Falles kann man sich sicher unterhalten."

Dass der Verein mitverantwortlich sei für die Verzögerung bei der Sanierung des Stadions, weise er "mit Deutlichkeit zurück", sagt der Aufsichtsratsvorsitzende der SpVgg. Seit 2007, seit der ersten Planung für die Sanierung des Stadions, habe sich "kaum etwas getan. Damals gab es uns in der Zusammensetzung noch gar nicht". Das Thema sei erst aufgekommen, als "die Verwaltung sich rangemacht hat, ihre Planung umzusetzen. Da haben wir gesagt, dass das nicht weiterhilft, wenn man die Laufbahn so umsetzt, wie es geplant war". Der Verein habe nichts verzögert, sondern "drauf gedrungen, dass es endlich passiert".

Das ist geplant

In den vergangenen Jahren wurde nicht nur geplant, sondern auch gebaut, sagt der Stadtbaureferent Hans-Dieter Striedl. "Es ist zum Beispiel der Kanal hinter der Haupttribüne gemacht worden, der auf der Westseite ums Stadion rumgeht. Außerdem wurde ein Hebewerk hinter dem Gästeblock gebaut." Der neue Kanal steht auch einer Verlegung des Spielfeldes entgegen: "Wir kämen mit der Drainage tiefer, könnten nicht mehr auf den Kanal aufschließen - und bräuchten hier sogar noch ein eigenes Hebewerk."

Das Stadion werde jetzt "Stück für Stück saniert", sagt Striedl. "Bei der Regierung liegt noch der Förderantrag für die Laufbahn mit durchgängig sechs Bahnen. Das muss noch auf vier Bahnen auf der Gegengeraden reduziert werden." Man wole in jedem Fall noch in diesem Jahr mit dem Bau der Tartanbahn anfangen. In der Folge werde man sich um die Sanierung der Stehränge, des Gästeblocks, der Toilettenanlagen, der Sitzschalen auf der Haupttribüne und den Bau der Flutlichtanlage kümmern. Ziel müsse es bleiben, das Stadion sowohl für den Schulsport und den Breitensport als auch für die Nutzung als Fußballstadion fit zu machen. Die Kosten? Die müssten neu berechnet werden, sagt Striedl. Man habe nur "die alten Kalkulationen".

 

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