Gremium soll sich um die Finanzierung der Mistelgauer Urweltgrube kümmern SPD fordert Urwelt-Zweckverband

Von Thorsten Gütling
Es sind Funde von Fischsauriern, wie diesem Plesiosaurus, die die Tongrube Mistelgau in der welweltberümt gemacht haben. Ein Freiluftmuseum wird zwar seit Jahren geplant, scheitert aber an der Finanzierung. Darum soll sich jetzt ein Zweckverband kümmern, fordert die SPD-Fraktion im Kreistag. Foto: dpa Foto: red

Die archäologischen Funde in der Tongrube Mistelgau sind weltbekannt. Seit Jahren gibt es Pläne, wonach die Grube zu einem Freiluftmuseum und mit wissenschaftlichen sowie pädagogischen Personal ausgestattet werden soll. Seit Jahren geht das Projekt nicht voran, weil der Freistaat die Personalkosten nicht übernehmen will und sich die Gemeinde dazu nicht in der Lage sieht. Jetzt wagt die SPD einen Vorstoß.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Ein neuer Zweckverband soll es richten. In dem Antrag, der am Montag im Landratsamt Bayreuth einging und dem Kurier vorliegt, schildert Fraktionssprecher Stephan Unglaub die Gründe für den Vorstoß. Demnach könne die Verwirklichung der Pläne gerade in Zusammenhang mit der Therme und dem geplanten Feriendorf in Obernsees zu einem "Tourismusmagnet" für die Region werden. Ein solches Freiluftmuseum samt Möglichkeit zum Selbergraben könne zudem ein großer Gewinn für Schulklassen und die Universität Bayreuth sein.

Fördertöpfe suchen

Daher solle ein Zweckverband gegründet werden, der sich Gedanken darüber macht, wie die Pläne finanziell verwirklicht werden könnten. Allenvoran die Fördermöglichkeiten sind nach Meinung Unglaubs noch nicht zufriedenstellend untersucht worden. Der Zweckverband solle zudem ein Lösungen auf die Frage finden, wie der Betrieb einer Urwelt-Erlebnisgrube mit möglichst wenig Personalkosten gesichert werden könne und woher das Geld kommen solle.

Landrat ist dagegen

Dass er nicht daran denkt, einen weiteren Zweckverband ins Leben zu rufen, hat Landrat Hermann Hübner (CSU) bereits mehrfach zu verstehen gegeben. Ähnlich sah das zu Beginn des Jahres auch die Landtagsabgeordnete der CSU, Gudrun Brendel-Fischer. Es mache wenig Sinn, immer mehr Fördervereine und Verbände mit den immer gleichen Personen zu gründen, sagte sie im Gespräch mit dem Kurier.

Urweltmuseum bekommt Ärger

Der Leiter des Bayreuther Urweltmuseums, Joachim Rabold, erklärte dagegen: „Wenn ich in München von der Urweltgrube spreche, dann bekomme ich nur Ärger. Es heißt, ich würde mich für etwas einsetzen, das die Leute hier doch gar nicht wollen.“ Kurzum: Die Staatsregierung vermisse einen Ansprechpartner in der Region.