An der Goethestraßen seien zu viele Wildpinkler Richtiges Fernbus-Terminal für Bayreuth?

Von Frank Schmälzle
 Foto: red

Stadtbaureferent Hans-Dieter Striedl nennt es „ein menschliches Rühren“. Das überkommt Fernbus-Fahgäste, wenn sie an den Haltestellen an der Goethestraße warten. Ausgerechnet dann, wenn ihr Bus gleich kommen könnte. Die Zeit drängt. Das Rühren auch, der Bahnhof ist zu weit weg. Bleiben nur die Büsche an der Goethestraße.

 
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So geht das nicht, sagen die Stadträte im Bauausschuss. Und einigen sich nach ausgiebiger Diskussion darauf, dass an der Goethestraße eine Toilette eingerichtet wird. Sonst aber nicht viel. Denn die Mehrheit der Stadträte und auch die Gemeinde der Christuskirche und Anwohner halten die Goethestraße nicht für einen geeigneten Fernbus-Halt. Das sehen die Fernbus-Unternehmen ganz anders. Sie sagen der Stadtverwaltung: Die Goethestraße ist eine gute Haltestelle. Nah an der Innenstadt und von der Autobahn aus gut erreichbar.

Das wären aber andere auch. Schon einmal haben die Stadträte über ein Fernbusterminal beraten. Und einen Beschluss gefasst: Das Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs an der Bürgerreuther Straße wäre perfekt. Weil die Lage passt und weil es dem Stadtbild guttun würde. Weil ein Fernbusterminal dort eine Ergänzung zu dem seit langem geplanten Parkhaus wäre. Ernst-Rüdiger Kettel (BG) hat einen anderen Vorschlag. Ein Parkplatz an der Tunnelstraße steht zum Verkauf. Groß genug und auch sonst perfekt, sagt Kettel. Weil Fahrgäste der Fernbusse am Bahnhof alles haben, was sie brauchen. Zu erreichen durch den Tunnel unter den Gleisen.

Der Parkplatz an der Tunnelstraße gehört der Aurelis Asset GmbH. Der ehemalige Güterbahnhof der DB Netz AG. Mit beiden soll die Stadtverwaltung über einen möglichen Kauf verhandeln, so beschließen es die Stadträte im Bauausschuss gegen die Stimmen der Grünen Sabine Steininger und Stefan Schlags. Die Grünen haben ein Problem damit, dass die Stadt die Fernbusse gegenüber anderen Verkehrsträgern bevorzugt, wenn sie ein neues Fernbusterminal baut. Das sieht Kettel anders: „Wir müssen in diesem dynamischen Geschäft dabei sein.“ Bayreuth habe wegen seiner guten geografischen Lage die Chance, ein Knotenpunkt im Fernbusverkehr zu werden. „Und auch unsere Bürger nutzen die Fernbusse.“ Die Goethestraße gibt es für die Stadt nahezu zum Nulltarif. Denn die Haltestellen dort liegen auf öffentlicher Verkehrsfläche. Jetzt wird dort erst einmal eine Toilette gebaut. Was die Verhandlungen mit den Eigentümern der beiden Alternativ-Grundstücke ergeben, das wird die Stadträte wieder beschäftigen. Bis dahin soll klar sein, ob sich Fernbus-Unternehmen an den Kosten für ein neues Fernbusterminal beteiligen.

Info: Pro Tag halten bis zu 30 Fernbusse in Bayreuth. Die Anbieter verdichten derzeit ihr Netz, bauen es grenzüberschreitend aus. Künftig sollen von Bayreuth aus 60 Zielorte erreichbar sein – direkt oder mit Umsteigen.

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