Bauausschuss will große Lösung in der Innenstadt: Stadtverwaltung verhandelt jetzt mit Grundstückseigentümer Stadt sucht Platz für Fernbusse

Von Frank Schmälzle
Ein Fernbus-Terminal an die Autobahn? Das lehnte der Bauausschuss ab. Jetzt soll ein besserer Standort in der Innenstadt her. Foto: Torsten Silz Foto: red

Nichts wird’s mit einem Terminal für Fernbusse an einer der beiden Bayreuther Autobahnanschlussstellen. Der gestern im Bauausschuss glatt durchgefallene CSU-Antrag, einen Bushalt am Stadtrand zu prüfen, hat trotzdem Wirkung: Jetzt hat die Stadtverwaltung den Auftrag, nach einem neuen Standort für Fernbusse in Bahnhofsnähe zu suchen.

 
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Zu viel spricht gegen einen Fernbus-Halt an der Autobahn. Für die Fahrgäste wäre der zu weit vom Schuss, also ein Komfortverlust. Weil Fernbusse auch mal im Stau stehen und ihre Ankunftszeiten nicht immer einhalten können, lassen sie sich nicht verlässlich mit einer Stadtbuslinie als Zubringer verknüpfen. Die Stadt müsste eine Haltestelle am Stadtrand mit allem was dazu gehört aus eigener Tasche zahlen. Und noch nicht einmal die Betreiber der Fernbuslinien selbst wollen an der Autobahn halten. Der Geschäftsführer des Marktführers Mein Fernbus hat gegenüber der Stadtverwaltung klar Stellung bezogen: Drei Viertel der Fahrgäste nutzen öffentliche Verkehrsmittel, um zum Fernbus zu kommen. Also ist die Innenstadt der richtige Ort für eine Haltestelle.

Das – und auch darin waren sich die Mitglieder des Bauausschusses einig – muss aber nicht zwangsläufig der jetzige an der Goethestraße sein. Der ebenfalls zentral gelegene Güterbahnhof käme in Frage. Und auf Anregung von Ernst-Rüdiger Kettel (BG) sollen auch Flächen an der Markgrafenallee in Betracht kommen. Die, sagt Kettel, sind erst seit einigen Tagen auf dem Markt. Zur Pacht oder zum Kauf.

Stadträte aus mehreren Parteien und Gruppierungen sprachen sich für eine große Lösung aus. Schon jetzt sei die Goethestraße ein besserer Busparkplatz, wenn die Fahrer ihre Ruhepausen einhalten müssen, sagte Helmut Zartner (DU). Wenn das Weltkulturerbe Opernhaus wieder zugänglich und das Richard-Wagner-Museum fertiggestellt ist, werden mehr Touristen in die Stadt kommen, prognostiziert Christian Wedlich (CSU). Spätestens dann braucht Bayreuth mehr Abstellplätze für Busse. Also: zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Ein Platz für parkende Busse und eine bessere Haltestelle für Fernbusse an einem Ort.

Auf Drängen auch von Christa Müller-Feuerstein (SPD) fiel der Bauausschussbeschluss umfassend aus: Nein zur Haltestelle an der Autobahn. Ja dazu, Alternativen zur Goethestraße zu prüfen, deshalb mit der Bahn und anderen Grundstückseigentümern zu verhandeln. Und wenn das zu nichts führt, die bisherige Haltestelle an der Goethestraße aufpeppen.

Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe trat auf die Euphorie-Bremse: Im Wettstreit der Fernbuslinien sei derzeit viel Bewegung. Kampfpreise, Versuchslinien – „wir wissen alle nicht, wie die Situation aussieht, wenn sich der Markt beruhigt hat.“ Aktuell halten täglich 30 Fernbusse in Bayreuth.

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