Michael Fucker schafft es bei der ZDF-Küchenschlacht bis ins Finale und kassiert dafür grüne Haare Pegnitz: Platz zwei bei ZDF-Küchenschlacht

Von
Das war sein Wetteinsatz, den seine Frau auch einforderte: Weil er so weit kam in der "Küchenschlacht", musste sich Matthias Fucker die Haare grün färben lassen. Foto: red Foto: red

Eine leise Enttäuschung ist unüberhörbar. Aber da ist auch Stolz. Immerhin hat er es bei der Champions Week der ZDF-Küchenschlacht bis ins Finale geschafft. Der Pegnitzer Michael Fucker gehört damit zu den besten Hobbyköchen Deutschlands. Und das könne sich doch sehen lassen, sagt er.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

„Stübi war einfach besser“, so Fucker. Gemeint ist damit sein Finalgegner Christian Stübinger, beruflich bei einem Hamburger Radiosender tätig. Im Gegensatz zu den Vortagen konnten die beiden Kontrahenten beim „Endkochen“ keine eigenen Rezeptkreationen auf den Teller zaubern. Es galt vielmehr die Vorgaben von Küchenschlacht-Moderator und Sternekoch Johann Lafer umzusetzen – Zanderfilet in Zitronensoße und Lammfilet mit Chilli-Birne.

Konkurrent ein feiner Kerl

Ist Michael Fucker enttäuscht? Der 49-Jährige zögert mit der Antwort. Sagt dann: „Eigentlich nicht, schließlich hätte ich nie im Leben damit gerechnet, so weit zu kommen.“ Und fügt dann hinzu: „Na ja, ein bisschen schon. Aber ich gönne es dem Stübi.“ Der sei nämlich ein richtig feiner Kerl. Und er habe den Erfolg auch verdient.

Danach Zehe gebrochen

Nun, der Pegnitzer Hotelbetriebswirt hatte inzwischen einige Wochen Zeit, diese leise Enttäuschung zu verarbeiten. Denn die Champions Week, deren letzte Folge gestern Nachmittag ausgestrahlt wurde, ist bereits Mitte Juni aufgezeichnet worden. Und überhaupt hat Fucker im Moment ein ganz anderes Problem: Er ist zu Hause gestolpert, gegen einen Schrank geprallt – und hat sich dabei die linke kleine Zehe gebrochen. „Also ehrlich, das tat echt weh“, sagt er. Und lacht.

Ehefrau gewinnt Wette

Auch äußerlich hat die Küchenschlacht Spuren hinterlassen bei Fucker. Musste er doch eine Wette einlösen. Er sagte, er schafft es nicht bis ins Finale, seine Frau wettete, er schafft das sehr wohl. Sie behielt Recht. So musste er seinen Einsatz leisten – und sich die Haare grün färben lassen. Also jene Haare, die noch da sind. Das hält sich in überschaubaren Grenzen.

Einkaufen im Supermarkt

Gerne habe er das gemacht, sagt Matthias Fucker, Vater eines 25-jährigen Sohnes. War doch die Kochsendung ein prägendes Erlebnis. Bereichert habe dieser TV-Ausflug sein Leben. Nicht nur, weil er da jede Menge netter Leute getroffen habe. Sondern auch, weil er sich da ein wenig selbst verwirklichen konnte. Denn Fucker ist ein experimentierfreudiger Typ, wenn’s ums Kochen geht: „Ich gehe in den Supermarkt, kaufe, was mir gefällt, und schaue dann daheim, was sich daraus machen lässt.“

Tipp vom Ringarzt

So entstehen dann Gerichte wie jenes, für das er in der am Mittwoch gezeigten Sendung höchstes Lob erntete: Fasanenbrust in Brombeersoße. Das mit dem Fasan war ein Tipp: Prof. Walter Wagner aus Bayreuth, bekannt als international tätiger Ringarzt bei WM-Boxkämpfen wie auch als Lebensgenießer, habe ihm geraten: „Nimm doch einfach mal Fasan.“ Fucker folgte diesem Rat. Und holte sich einen tiefgekühlten Vogel, „weil sonst kriegt man den ja bei uns kaum“.

Qualität muss passen

Da sind wir wieder beim Thema Supermarkt. Auch das wollte Fucker mit seinem Auftritt bei der „Küchenschlacht“ beweisen: „Du kannst mit den Produkten, die es dort gibt, ein hervorragendes Essen anrichten.“ Klar, die Qualität müsse passen. Und frisch müsse die Ware sein. Aber nicht jedes Produkt müsse direkt vom Erzeuger oder aus einem Hofladen stammen, „das geht auch so“. Ach ja, wer kocht denn nun im Hause Fucker? „Wir wechseln uns ab, machen da auch viel gemeinsam.“ Und seine Frau ergänzt: „Ja, ich darf schon auch noch in die Küche.“

Auch der Chef ist stolz

Apropos Küche. An seinem Arbeitsplatz, dem Hotel Veldensteiner Forst in Bernheck, wird Fucker wohl nicht in selbiger Einzug halten. Er ist dort für den Service federführend zuständig. Das wird wohl auch so bleiben, sagt sein Chef Josef Schuster, der durchaus angetan ist von dem, was sein Mitarbeiter da erreicht hat. Aber seine hohe Kreativität bei der Gestaltung von Speisen passe jetzt nicht unbedingt in die kulinarische Ausrichtung des Hauses.

Was nicht heißen soll, dass die Fucker’schen Rezepte gar keinen Eingang finden können: „Gerade bei Feiern von Gruppen oder an Silvester kann ich mir das sehr gut vorstellen.“ Stichwort „Weiße Tomatensuppe“ – das gab es schon mal. Und Fucker selbst? Drängt es ihn in die Küche? Nein, sagt er. Und lacht wieder. Und sagt: „Ich bin sehr zufrieden mit dem, was ich da mache.“

Autor