Feuerwehrhaus ist zu eng und zu klein

Von Renate Allwicher
Die Geseeser Feuerwehr braucht ein neues Haus, darin sind sich alle einig. Streit gab es um das Tempo, mit dem die Planungen dafür vorangehen. Im November will der Gemeinderat über einen möglichen Standort diskutieren. Foto: Archiv/ Ronald Wittek Foto: red

Das Haus ist zu klein, das Auto zu alt, das Wissen darum nicht neu, allein es geschieht nichts: Alfred Hahn, Vorsitzender der Geseeser Feuerwehr und Gemeinderat, ist wütend. In der jüngsten Ratssitzung machte er dieser Wut Luft.

 
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„24 Jahre lang wurde nichts gemacht, jeder Bürgermeister hat alles immer nur verschoben. Da müsste jetzt einfach mal Kapital in die Hand genommen werden“, sagt Hahn. Viel Geld: Zum einen braucht Gesees über kurz oder lang ein neues Feuerwehrauto, zum anderen ein neues Feuerwehrhaus. „Priorität hat in jedem Fall das Haus“, sagt Bürgermeister Harald Feulner – „denn ein neues Feuerwehrauto passt nicht ins alte Haus, egal für welches Fahrzeug die Entscheidung fällt. Da haben sich die Größenordnungen komplett geändert.“

Dieselruß im Schutzanzug

Außerdem sei das alte Haus äußerst marode und habe keinerlei Sozialräume, sagt Hahn. Umkleide und Toilette für die Feuerwehrfrauen oder ein Raum für die Jugendlichen fehlen gänzlich, die Schutzanzüge hängen direkt neben einem der Autos. „Bei jedem Mal Motoranlassen werden die vom Dieselruß durchgepustet, das ist doch nicht gut für die Gesundheit.“

Harscher Tonfall

Ein neues Haus muss her, darin sind sich im Grunde alle einig. Hahns Wut rührt vor allem aus dem Gefühl, dass nichts vorangeht. So habe der Gemeinderat im Februar beschlossen, dass eine Bedarfsplanung für das Feuerwehrhaus gemacht werden solle – um jetzt herauszufinden, dass solch eine Bedarfsplanung gar nicht notwendig sei, um ein neues Feuerwehrhaus zu bauen. „Wir haben im September bei einem Gespräch im Landratsamt erfahren, dass eine Bedarfsplanung für den Bau, anders als bei der Ausrüstung, nicht nötig ist - “, bestätigt Bürgermeister Feulner, der Verständnis dafür hat, dass sein Fraktionskollege (FW) Hahn  - er war von 2002 bis 2014 Kommandant und ist seit 2013 Vorsitzender der Feuerwehr – deren Interessen für sehr wichtig nimmt, wenn er auch den harschen Ton für nicht ganz angemessen hält.

Zwei Standorte zur Prüfung

Es gibt bestimmte Vorgaben für den Standort eines Feuerwehrhauses, sagt Feulner. Zum einen, was die Zufahrtswege betrifft, zum anderen darf es nicht in einem reinen Wohngebiet stehen. Zwei mögliche Standorte werde der Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung am 8. November prüfen. Zum einen den aktuellen Standort. "Zum anderen würde auch ein gemeindliches Grundstück in einem Mischgebiet am Ortseingang von Gesees die Auflagen zum Bau eines neuen Feuerwehrhauses erfüllen", sagt Feulner. Dies müsse aber in allen Details noch einmal geprüft werden, wenn der Gemeinderat sich für diesen Standort entscheiden sollte. Innerhalb der nächsten zwei Jahre werde das Haus seiner Einschätzung nach fertig. "Man baut ja nicht jeden Tag ein Feuerwehrhaus", sagt Feulner: Da müsse alles sehr gut überlegt sein.

Hoffen, dass das Auto durchhält

„Da kann man nur hoffen, dass das Auto so lange hält“, sagt Hahn – das Fahrzeug sei 24 Jahre alt und Ersatzteile dafür rar. „Wenn da was kaputt geht, können wir unserer Aufgabe schlicht nicht nachkommen, da fehlt mir das Vorausschauen“, sagt Hahn.

„Ausgaben in dieser Höhe müssen gut vorbereitet sein, sagt Feulner – „Feuerwehr kostet Geld“, sagt Hahn.   

 

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Bürgerstiftung: Etwa 1000 Euro für gemeinnützige Zwecke könnten für die Jahre 2015 und 2016 aus der Bürgerstiftung Unser Gesees entnommen werden. Das Grundkapital der im Jahr 2015 gegründeten Stiftung ist mittlerweile auf über 30 000 Euro angewachsen, berichtet Bürgermeister Harald Feulner. 955 Euro an Spenden von Privatleuten seien dieses Jahr dazugekommen. Mit dem Ziel, die Stiftung und ihren Zweck noch bekannter zu machen, wird nun eine Broschüre gedruckt. „Es soll einfach jeder wissen, dass er hier in der Gemeinde auf diese Weise Gutes tun kann“, sagt Feulner. Stiftungsziel ist es, Vereine und Bedürftige vor Ort zu unterstützten. Feulner schätzt, dass die Broschüre im Frühjahr 2017 erscheinen kann.

Bürgermedaille: In Zukunft können auch Beisitzer eines Vereinsvorstandes für die Geseeser Bürgermedaille vorgeschlagen werden. „Die Vereine sind unterschiedlich strukturiert. In manchen gibt es nur den Vorstand, andere haben auch Beisitzer. Das war in unseren alten Richtlinien dazu nicht berücksichtigt“, erklärt Feulner.  „Dieses Ehrenamt wird damit aufgewertet.“ Wer die Bürgermedaille erhält, bekommt zu diesem Anlass seinen sogenannten Nachruf nicht mehr in der Tageszeitung, sondern im Gemeindeblatt. „Das wiederum, soll keine Minderung des Ehrenamtes bedeuten“, sagt Feulner. „Aber jede Gemeinde muss eben auf ihre Kosten schauen.“

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