Wie schließt man auf die innere Haltung zurück?
Um dem Angeklagten einen Mord nachzuweisen, braucht es aber auch Beweise oder Indizien, die Rückschlüsse auf seine innere Haltung zulassen. Handelte er von vornherein mit Vernichtungswillen? Oder wollte er gar nicht töten? Oder nahm er den Tod seines Opfers in Kauf, weil er den stark Blutenden nicht ins Krankenhaus brachte? Oder gar deshalb, weil das Opfer selbst dies ablehnte, wie ein Zeuge behauptet?
Die Hauseigentümer alarmierten die Polizei
Ein Foto des Opfers schickte er an einen Freund. Dieser Freund empfand das als eine Art Hilferuf von einem, der nicht mehr wusste, was er tun sollte. Über diesen Freund und Kollegen wurde der Chef der in Ludwigshafen sitzenden Baufirma alarmiert. Der hörte von einer Schlägerei und von Chaos auf der Baustelle. Polnische Mitarbeiter, die die Leiche fanden, gingen zunächst nicht in Bayreuth zur Polizei. Sie gaben Adrian O. sogar Geld, der sich damit auf eine erfolglose Flucht machte.
Letztlich mussten die Eigentümer des Hauses, ein Bayreuther Ehepaar, nachsehen. Sie fanden die Leiche. Das Ehepaar rannte 75 Meter weiter zur Polizeiinspektion Bayreuth. Dort drängelte die Frau sich vor, mit den Worten: "Ich glaube, ich habe gerade im zukünftigen Kinderzimmer meiner Tochter eine Leiche gefunden."
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