Mitarbeiter werden am Donnerstag offiziell informiert
Das sei die einzige Stellungnahme, die er heute von seinem Chef bekommen habe: Am Donnerstag werden die Mitarbeiter informiert, irgendwo auf dem Gelände der BAT.
Der Mann geht davon aus, dass die Betriebsversammlung um 13 Uhr stattfinden wird, dass die Spätschichtler deshalb eine Stunde früher kommen müssen. So sei das üblich bei BAT-Betriebsversammlungen, so sage es der Flurfunk. „Offiziell wissen wir die Uhrzeit noch nicht.“
"Wir erfahren alles aus den Medien, niemand redet mit uns"
Er ist stinksauer: „Das ist eine Sauerei.“ Was ihn so sauer macht: „Dass wir alles erst aus den Medien erfahren und niemand mit uns Mitarbeitern redet.“
Diese Enttäuschung darüber hat auch eine BAT-Mitarbeiterin gegenüber Radio Mainwelle geschildert. Auch sie will anonym bleiben, aus Angst um den Job, um die Abfindung. Aus ihrer Sicht geht ein Schnitt durch die Belegschaft.
Die Mittelalten trifft es am härtesten
Da gebe es die Alten, die sich mit Vorruhestand und Altersteilzeit anfreunden können, sich daher loyal und zurückhaltend verhielten. Die Jungen, die sich sagten: Lieber jetzt als in zehn Jahren, wenn ich schwerer eine andere Arbeit finde. Und die Mittelalten, die sich jetzt schon schwerer tun, die Familie haben.
Der eine Mann, der dann doch mit dem Kurier gesprochen hat, arbeitet seit mehr als 20 Jahren bei der BAT. Das Haus ist noch nicht abbezahlt, die Kinder studieren noch. Die Arbeit am Dienstag war furchtbar, sagt er. „Keiner hat Bock, da war Wut, Trauer, alles gemischt.“ Mitarbeiter seien in Grüppchen beinander gestanden, unmotiviert. Die Jungen seien völlig verängstigt.
Keine Gewissheit, keine Hoffnung
Dass es mit der BAT in Bayreuth zuende geht, daran hat er keine Zweifel. „Ich habe keine Hoffnung mehr.“ Auch wenn die BAT den entsprechenden Online-Bericht der Zeitung „Die Welt“ vom Montag offiziell bislang nicht bestätigt hat, der sich auf eine Quelle im Aufsichtsrat beruft.
Dass das Bayreuther Werk hochproduktiv ist, lässt er nicht gelten. Das habe sich vor allem auf die Zeit vor dem 20. Mai bezogen. Seitdem dürfen die Zigarettensteller auch in Deutschland nur Verpackungen mit Schockbildern herstellen. „Deshalb haben wir vorproduziert.“ In letzter Zeit sei die Produktion aber heruntergefahren, diese Woche die Nachtschicht gestrichen worden. „Wir wussten, dass wir auf dem Prüfstand stehen.“
Dann sagt er noch etwas, der wütende Mann: „Vielleicht war das von oben gewollt, dass wir es über die Medien erfahren. Damit die Wut bis Donnerstag weg ist. Da könnten sonst verschiedene Sachen passieren.“ Wenn 1400 Menschen tatsächlich hören, dass viele ihre Arbeit verlieren werden.
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