Ihn zu erfüllen sei jedoch alles andere als ein Selbstläufer. Weil es zum Beispiel kaum möglich sei, bereits vorhandene Toiletten zu nutzen, etwa die im benachbarten Kindergarten. Da gebe es gesetzliche Vorgaben, etwa mit Blick auf den Zugang, die ein solches Vorhaben fast zwangsläufig scheitern ließen. Zumal geplant sei, den Kindergarten angesichts steigender Geburtenzahlen zu erweitern, „da brauchen wir auch jeden Quadratmeter Platz“. Bleibe also nur die Einrichtung einer neuen Anlage.
Und da spiele der Kostenfaktor eine entscheidende Rolle. Denkbar sei natürlich auch eine günstige Lösung, „indem wir Dixieklos aufstellen, das lässt sich mit 5000, 6000 Euro bewerkstelligen“. Aber das werde wohl kaum auf positive Resonanz stoßen. Und der Bau einer „richtigen“ WC-Anlage komme dann schlichtweg teuer.
Errichte man eine Anlage, die über getrennte Toiletten für männliche und weibliche Besucher verfügt und zudem mit einer elektrischen Zeitschaltuhr ausgestattet ist, die das WC morgens automatisch öffnet und abends automatisch schließt, „sind wir ganz schnell bei 50 000 Euro“.
Im Moment ermittle die Stadtverwaltung die Kosten für denkbare Varianten. Dann müsse der Stadtrat darüber entscheiden, was gemacht wird oder eben nicht. Frühbeißer sieht da schon noch einige Probleme. Zum einen müsse eine solche Anlage ja auch gepflegt werden – „und es wird immer schwieriger, Leute zu finden, die sich um so etwas täglich kümmern“.
Zum andern gelte nun mal der Grundsatz „gleiches Recht für alle“. Und im Stadtgebiet gebe es immerhin sechs Friedhöfe, auch wenn die meisten noch von der Kirche betreut werden. „Noch“, sagt der Bürgermeister.
Es könne schnell passieren, dass andere auch auf diesen Zug aufspringen und vergleichbare Forderungen stellen – „und dann wird es aus finanzieller Sicht für unseren Haushalt schon echt relevant“. Das bedeute nicht, dass er sich gegen eine neue WC-Anlage ausspreche, aber eine Lösung garantieren könne er eben auch nicht.