Mit der Folge, so Gewerkschafterin Miriam Bürger, dass immer mehr Beschäftigte sich besser bezahlte Jobs in anderen Branchen suchen. Das verschärfe den bereits bestehenden Arbeitskräftemangel bei den Wäschereien zusätzlich. Denn deren Geschäftsmodell habe Zukunft. Bei CWS in Creußen beispielsweise wird unter anderem Berufskleidung und Wäsche von Krankenhäusern und Altenheimen gereinigt. Für Miriam Bürger gehören die Mitarbeiter damit zur öffentlichen Daseinsvorsorge.
Bis zum Umfallen
Außerdem gehe es der Branche gut. CWS zum Beispiel weist auf seiner Homepage für 2022 einen Umsatz von 1,37 Milliarden Euro und für 2021 einen operativen Gewinn von 181 Millionen Euro aus. „Da könnte man euch doch Respekt und Anerkennung zollen und zugleich dem Fachkräftemangel entgegenwirken, indem man einer ordentlichen Tariferhöhung zustimmt“, ruft Miriam Bürger den Streikenden zu. Stattdessen komme von den Arbeitgebern neben einem miesen Angebot auch noch die Forderung, die geltenden Altersteilzeitregelungen abzuschaffen. „Ihr sollt bis zum Umfallen arbeiten“, ruft Miriam Bürger.
Für ihre kämpferische Rede, gehalten auf einem Autoanhänger, gibt es viel Applaus sowie Krach aus den Trillerpfeifen und Ratschen. Die Streikenden, überwiegend Frauen, haben klargemacht, dass sie bereit sind, für ihre Forderungen zu kämpfen. Und das jederzeit wieder, betont Betriebsrätin Ilona Cokoja.