In Winterhausen steigen die Westfalen aus. Hinter Winterhausen fährt die Bahn weiter den Main entlang, bis sie dann die Außenbezirke Würzburgs erreicht. Um 21.05 Uhr passiert der Zug die Stelle, an der am Montag die Bluttat begann. Mit Axt und Messer ging der 17-Jährige auf seine Opfer los. Wenige Minuten später kam der Zug nahe dem alten Haltepunkt Würzburg-Heidingsfeld zum Stehen. Jemand hatte die Notbremse gezogen. Seine Opfer hatte er offenbar zufällig ausgesucht, es hätte jeden treffen können. Franziska Werner blickt aus dem Fenster und sagt: «Kann man eh nichts gegen machen.»
Um 21.18 Uhr erreicht die Bahn den Würzburger Hauptbahnhof. Franziska Werner steigt aus, sie fährt mit der Straßenbahn weiter nach Hause. Eigentlich sei es verwunderlich, dass sich der Täter ausgerechnet eine kaum frequentierte Regionalbahn ausgesucht habe, sagt sie. «Gerade hier in der Gegend gibt es viele Weinfeste, da könnte man viel mehr Menschen treffen.»
Auch die übrigen Fahrgäste steigen aus. Verängstigt wirkt keiner von ihnen. «Die Wahrscheinlichkeit, dass es noch mal auf der gleichen Strecke passiert, ist nahe Null», sagt eine Frau. Sie war am Sonntagabend, einen Tag vor dem Attentat, mit der Regionalbahn gefahren. Diskussionen in der Familie habe das schon gegeben, erzählt sie. Wirklich Angst habe sie nicht, eher ein «mulmiges Gefühl». Die Anschläge in Frankreich und Belgien seien weit weg gewesen - «es kommt immer näher».
dpa
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