Was ihn mehr stört: Die Pegnitzer seien ja nicht gerade als ausgehfreudiges Publikum bekannt. Sprich: Je mehr Angebote es gebe, desto größer sei die Wahrscheinlichkeit, dass jeder weniger vom Zuschauerkuchen bekommt. Dau das sicher vorhandene finanzielle Risiko für die Stadt - "ich weiß nicht so recht", sagt Jörg Fuhr.
Kritische Stimme II: Schlossberg-Wirt Frank Ambrasat kann den Optimismus von Uwe Vogel nicht teilen, was seine eigene Zukunft angeht. "Wenn diese Veranstaltungsreihe kommen sollte, muss ich mein KOnzept komplett umstellen." Keine Sommer-AfterWork, keine Geburtagsfeiern,keine Firmenveranstaltungen oder Ferienprojekte, keine Konzerte wie schon für heuer geplant, mit der KSB-Werkskapelle und der Jugendbergmannskapelle- all das befürchtet Ambrasat
Gewisses Risiko bleibt
. Und: "Dass die Familien wegbleiben, da die Spielgeräte nicht mehr genutzt werden können, ist sicherlich allen klar." Gut, dafür kämen vielleicht Gäste auch bei mittelmäßigem Wetter. Was aber nicht automatisch bedeute, dass sich damit Umsatz erzielen lasse. Was Ambrasat wie Fuhr ärgert: Letztlich trage die Kommune eben doch ein finanzielles Risiko, wenn sich die Festspiele nicht gleich erfolgreich etablieren.
Das sagt der Kulturbeauftragte
Karl Lothes, Kulturbeauftragter der Stadt Pegnitz, begrüßt die Entscheidung des Stadtrates. "Das ist eine große Chance für Kultur und Tourismus", sagt er. Außerdem sieht er die Faust-Festspiele als wichtigen weichen Standortfaktor. Auch als Wohnort werde Pegnitz durch solch ein Angebot attraktiver. Ein finanzielles Risiko stecke für die Stadt immer drin, aber man rechne mit vielen Besuchern - auch aus der Region.
Der Mehrwert ist da
Lothes glaubt aber, dass es sich im Rahmen halten wird, da das Stück ja auch schon in Kronach gelaufen ist. Das es in dort abgesetzt wurde, sieht er eher wegen künstlerischer Differenzen, weniger wegen finanzieller Probleme. "Selbst wenn die Stadt Geld mitbringen muss, ist der Mehrwert wie Wirtschaftsfaktor und Ankurbelung des Tourismus da", so der Kulturbeauftragte. Er geht davon aus, dass sich auch auf dem Sektor der Beherbungsbetriebe etwas tun werde. Lothes geht davon aus, dass ein Beginn der Festspiele im nächsten Jahr durchaus realistisch ist. Er werde auf jeden Fall auch als Organisator des Pegnitzer Brettls die Faustfestspiele in der Öffentlichkeitsarbeit und zusätzlicher Werbung unterstützen.
Kommentar: Pegnitz - eine Festspielstadt?