So geht’s nicht weiter, sagt der Klinikchef und verspricht Abhilfe in diesem Jahr Klinikum: Schluss mit Parkchaos

Von Frank Schmälzle
Zu wenige Parkplätze und die, die es gibt, sind zu eng: In diesem Jahr will Klinikum-Geschäftsführer Joachim Haun Entscheidungen, wie das Park-Chaos zu bewältigen sein soll. Noch lieber wären ihm gleich neue Parkplätze. Foto: Ronald Wittek Foto: red

Noch mehr Dauerparker am Klinikum? Und noch mehr Pendlerverkehr durch Oberpreuschwitz und Dörnhof, wenn ein neuer und zusätzlicher Parkplatz am Klinikum gebaut wird? Das befürchtet Stadträtin Christa Müller-Feuerstein (fraktionslos). Am Mittwoch hat sie es Klinikumsgeschäftsführer Joachim Haun in der Sitztung des Stadtrates deutlich gesagt. Der sagt: Mehr Parkplätze müssen sein. Und zwar schnell.

 
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Das kennt fast jeder Bayreuther: Parken am Klinikum ist ein Problem. Zu wenig Platz für zu viele Autos. Christa Müller-Feuerstein meint: Die Ursache liegt in einer Zweckentfremdung. Fremdparker, meist aus dem Landkreis, blockieren Stellplätze. Der Klinikumparkplatz werde als Park & Ride-Platz genutzt. „Und Besucher und Mitarbeiter des Klinikums haben das Nachsehen.“

Jetzt einen weiteren Parkplatz zu bauen, darin sieht Müller-Feuerstein „die denkbar schlechteste Lösung“. Aber genau die solle kommen: Ihren Informationen nach hätten schon Bodenuntersuchungen auf der landwirtschaftlich genutzten Fläche gegenüber dem Klinikum stattgefunden. Das Klinikum habe das Grundstück seit langem in Besitz. Bald werde dort ein Parkplatz entstehen.

Müller-Feuerstein schlägt vor: Parkgebühr kassieren

Damit würde nicht nur einmal mehr Bodenfläche versiegelt und würde auch das angrenzende Wasserschutzgebiet belastet. Ein neuer Parkplatz würde zudem mehr Verkehr nach Oberpreuschwitz und Dörnhof bringen. Weil die Pendler plötzlich noch mehr Parkraum am Klinikum hätten. „Eine Alternative wäre es, die bestehenden Parkplätze einerseits getrennt nach Mitarbeiterparkplätzen auszuweisen und andererseits die weiteren Flächen für Tagesbesucher zu bewirtschaften, also eine geringe Parkgebühr zu erheben“, schreibt Müller-Feuerstein in einem Brief an Klinikum-Geschäftsführer Haun. So machen das auch andere Krankenhäuser, sagt Müller-Feuerstein. Und so halten die sich die Fremdparker vom Hals.

Dass sich mit Parkgebühren das Problem der Pendler-Parker löst, glaubt der Klinik-Chef nicht. Denn ein solches Problem existiert seiner Meinung nach nicht wirklich. Vielleicht 20 Autos, aber kaum mehr, würden von Pendlern auf dem Klinikum-Parkplatz abgestellt, bevor sie mit dem Bus in die Stadt fahren. Das Problem liegt anders.

Diese Rechnung kann gar nicht aufgehen

Es kann gar nicht aufgehen, sagt Haun. Etwa 750 Parkplätze stehen direkt am Klinikum zur Verfügung. Dazu kommen noch mal etwa 200 Stellplätze im sogenannten öffentlichen Parkraum – konkret: am Straßenrand. Macht in Summe etwa 950 Parkplätze. „Wir brauchen aber schon allein für unsere Mitarbeiter 850 Stellplätze.“ Bleiben also hundert bis 150 freie Parkplätze für Patienten und Besucher. „Das kann nicht aufgehen.“ Daran ändere auch eine Parkegbühr nichts. Zu wenig bleibt zu wenig.

Haun versteht den Ärger der Mitarbeiter, der Patienten und Besucher, die am Klinikum keinen Parkplatz finden. Knapp 80 Stellplätze hat das Klinikum im vergangenen Jahr zusätzlich geschaffen. Zu Lasten von Grünflächen rund um das Krankenhaus. „Aber die Not ist unverändert groß.“ Er spricht von Druck und Frust - „jeden Tag“. Und der Druck würde noch größer, würden die Verantwortlichen des Klinikums die Parkbuchten breiter machen. Das fordern viele Parker am Klinikum, denn Ein- und Aussteigen ist dort eine enge Angelegenheit. 2,30 Meter sind die Parkbuchten breit, 2,50 Meter sollten sie haben. Haun: „Wenn wir das umsetzen, verlieren wir auf einen Schlag 60 Stellplätze.“

Wenn Parken Geld kostet, dann zahlen alle

Wie weiter? Ein Parkhaus würde sich vielleicht finanzieren lassen. Aber wer trägt die Betriebs- und Folgekosten? Ob es einen neuen und zusätzlichen Parkplatz auf der gegenüberliegenden Seite der Preuschwitzer Straße geben wird, lässt Haun noch offen. Das zu entscheiden ist Sache der Zweckverbandsversammlung, in der Stadt und Landkreis als Träger der kommunalen Klinik vertreten sind. Was er andeutet: „Wir werden um eine Parkraumbewirtschaftung nicht herum kommen.“ Das heißt: Kostenloses Parken am Krankenhaus wird es nicht mehr geben. Die Preise aber sollen niedrig sein. Und: Jeder soll zahlen, Patienten, Besucher, Mitarbeiter, Chefärzte, Klinik-Geschäftsführer. „Eine andere Lösung könnte ich nicht vertreten. Parkplätze kosten Geld. Und wenn wir Mitarbeiter kostenlos parken würden, müssten wir mehr von den Patienten und Besuchern verlangen. Oder Geld von Budgets abzweigen, die Patienten zu Gute kommen.“ Das werde mit ihm nicht gehen, sagt Haun.

Geschäftsführer will in diesem Jahr eine Lösung

Haun will noch in diesem Jahr Entscheidungen. Noch lieber wären ihm zusätzliche Parkplätze bis zum Jahresende.

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