„Erstaunlich, was man bei so einer Sanierung alles für Vorschriften kennenlernt“
Zugleich aber wurde in moderne Technik investiert. Dabei sollen LED-Lichtsysteme, eine Innenlehmschicht zur Dämmung sowie die Beheizung über Wärmepumpen mit niedriger Temperatur, die Wandheizungen versorgen, dem Umweltschutzgedanken Rechnung tragen, so Kreil. Gleiches gelte für zwei Schnellladestationen, die noch entstehen sollen – eine für zwei E-Autos am öffentlichen Parkplatz, der gerade gebaut wird, und eine für E-Bikes am Dorfladen. Außerdem sorgt jetzt unter anderem ein Aufzug dafür, dass das Schloss barrierearm ist.
„Erstaunlich, was man bei so einer Sanierung alles für Vorschriften kennenlernt“, sagt Kreil mit einem Lachen. Das ist ihm und seinen Gemeinderatskollegen in der rund zweieinhalbjährigen Sanierungszeit immer mal wieder vergangen, denn: „Als die Handwerker richtig rangingen, kamen immer mehr Schäden zutage.“
Deshalb sei die Überschreitung der kurz vor dem Start auf 3,85 Millionen Euro aktualisierten Investitionssumme um knapp zehn Prozent absolut vertretbar. „Wir werden wohl bei etwa 4,2 Millionen Euro landen“, sagt Kreil, ohne die Schlussrechnung schon zu kennen. Auch der ursprüngliche Zeitplan sei vor allem deshalb nicht zu halten gewesen.
4,2 Millionen Euro Kosten, gut 85 Prozent Förderung
Die Förderung betrage gut 85 Prozent, so der Bürgermeister. Der größte Brocken komme dabei mit rund 1,6 Millionen Euro aus der Städtebauförderung des Freistaats. Dabei lobt Kreil die Flexibilität der Behörden, denn eigentlich sei für Gemeinden in der Größe von Emtmannsberg lediglich eine Förderung aus der Dorferneuerung vorgesehen – mit deutlich niedrigeren Summen. „Dann hätten wir das nicht stemmen können.“ Wichtig waren aber auch die anderen Zuschussgeber wie die Oberfrankenstiftung (700.000 Euro), der Denkmalschutz (600.000 Euro) sowie mit teils kleineren Beiträgen die Bayerische Landesstiftung, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, der Landkreis, die Sparkassenstiftung und die örtliche Raiffeisenbank.
Die Idee sei von Anfang an gewesen, Emtmannsberg im sanierten Schloss wichtige Infrastruktur und einen Ort zur Begegnung zurückzugeben. Auch die Zuschussgeber inklusive des Denkmalschutzes hätten stets darauf gedrängt, ein lebendes Gebäude zu schaffen. Jetzt sei zu hoffen, dass die Einrichtungen auch rege genutzt werden, sagt Kreil.
Fotos: Ronald Wittek (7), Andreas Harbach (10), Otto Pilz (1) / Umsetzung: Moritz Kircher