Autos als Verkehrshindernis auf der Straße parken
Und bis eine dauerhafte Lösung da ist, haben die Anwohner selbst die Möglichkeit, den Verkehrsfluss ein wenig zu bremsen. Pichl rät ihnen, „einfach ihre Autos mal auf der Straße zu parken“. Helfen würde das möglicherweise. Aber Barbara Kern hat es auch schon erlebt, dass Raser an parkenden Autos vorbeigeschrammt und dann einfach abgehauen sind.
Wann blitzt die Polizei?
Beschwerden von Bürgern, dass vor ihrer Haustür Raser ihr Unwesen treiben, sind an der Tagesordnung. Das gibt es in allen Gemeinden. Aber wann schreitet die Polizei ein? „Wir kontrollieren da, wo Schwerpunkte sind“, sagt Polizeisprecher Alexander Czech. Vor Schulen, Fußgängerüberwegen und Kindergärten zum Beispiel.
Anregungen von Gemeinden oder einzelnen Bürgern über Raserstellen nehme die Polizei gerne auf. Dann werde geprüft und entschieden, ob Radarkontrollen notwendig sind. Verpflichtend beauftragen kann eine Gemeinde die Polizei nicht. Sie entscheidet immer selbst. „Wir wählen unsere Messstellen nicht willkürlich aus, sondern analysieren die Punkte, wo wir blitzen“, sagt Czech.
Gemeinden werden auf eigene Faust aktiv
Gemeinden haben die Möglichkeit, auf eigene Faust Kontrollen zu machen – so wie Heinersreuth seit 1999. Das geht entweder mit eigenen Geräten oder durch einen Dienstleister. Dieser kann eine andere Gemeinde sein, die über entsprechendes Gerät und Personal verfügt. Heinersreuth lässt die Arbeit vom Markt Zapfendorf im Landkreis Bamberg erledigen. Das kostet pro Jahr 76 000 Euro, hat aber im Jahr 2015 auch rund 100 000 Euro an Bußgeldern eingebracht.
Neben Heinersreuth lassen noch Bischofsgrün, Bad Berneck und Goldkronach Radarkontrollen auf eigene Faust durchführen. Die Polizei muss die von den Gemeinden gemeldeten Messstellen genehmigen.