Der Grafikdesigner entwarf die begehrten Plaketten. Sie zeigen wie vom IOC vorgeschrieben die griechische Siegesgöttin Nike vor dem Panathinaiko-Stadion, der Arena der ersten Olympischen Spiele der Neuzeit 1896 in Athen. Die Rückseite zieren die Olympischen Ringe sowie das Logo und der Schriftzug von „Tokyo 2020“. Bei den Sommerspielen in Japan gibt es 339 Wettbewerbe, bei den folgenden Paralympics sind es 540. Produziert wurden dafür (wegen der vielen Teamentscheidungen) 5000 Medaillen. Wobei nicht alles Gold ist, was bei den Siegerehrungen glänzen wird.
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Die Goldmedaillen bestehen zu 98,8 Prozent aus Silber, nur die Oberfläche ist vergoldet. „Da spielt die Kostenfrage eine wichtige Rolle“, sagt Dominik Lochmann, Experte für Edelmetalle und Recycling aus Rheinstetten, „Gold übersteigt den Preis von Silber derzeit fast um das 70-Fache. Wären sie nur aus Gold, würden die rund 500 Gramm schweren Medaillen für die Sieger horrende Summer kosten.“ Aktuell rund 25 000 Euro pro Plakette. Die Zweitplatzierten bekommen dagegen pures Silber um den Hals gehängt. Die Bronzemedaillen setzen sich zu 95 Prozent aus Kupfer und zu fünf Prozent aus Zink zusammen. Allen gemeinsam ist, dass sie diesmal – genau genommen – Wegwerfprodukte sind. Was ihren Wert für die Athletinnen und Athleten allerdings keinesfalls schmälert, im Gegenteil. Bei den Sommerspielen 2021 muss, was die Nachhaltigkeit angeht, niemand ein schlechtes Gewissen haben. Zumindest bei den Medaillen.