Nankendorfer Felsbrocken Zur Sicherheit drei Stahlseile

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Sein „Auflager“ weist kleine Risse auf : Um auf Nummer sicher zu gehen, wird ein großer, rund 100 Tonnen schwerer Felsbrocken (oben, Mitte) bei Nankendorf jetzt mit Stahlseilen fixiert. Foto: Stefan Brand Quelle: Unbekannt

NANKENDORF. Zuerst gaben die Fachleute sich und damit auch dem 100-Tonnen-Quader ein Jahr Zeit. Jetzt wollen sie aber doch handeln: Der als nicht so ganz stabil eingestufte Felsbrocken im Wald oberhalb der Straße von Nankendorf nach Plankenfels soll vorsichtshalber gesichert werden – mit Stahlseilen.

 
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Rückblick: Am Mittwoch vergangener Woche hatten Prüfer der dafür zuständigen Zentralstelle für Ingenieurbauwerke und Georisiken (Zig) der Autobahndirektion bei einer routinemäßigen Untersuchung einen großen Felsbrocken oberhalb des Anwesens Nankendorf 72 als absturzgefährdet eingestuft. Einen Tag später begutachteten Experten der Landesgewerbeanstalt (LGA) den massiven Block. Und kamen wie berichtet zu dem Schluss: Im Moment hält er noch.

Unterschiedliche An- und Einsichten

Die unterschiedlichen Einsichten haben ihren Grund in unterschiedlichen Ansichten. Im buchstäblichen Sinn. Es geht um den sogenannten Auflagerblock, auf dem der Felsblock liegt. Der ist nicht gerade groß, der Fachmann von der Autobahndirektion kam zu dem Schluss, er weise bereits Risse auf, die bei Frost zu einem „spontanen Versagen“ führen könnten. Die Prüfer der LGA nahmen das zwei Meter hohe und jeweils vier Meter breite und lange Stück Stein noch genauer unter die Lupe. Und kamen zu dem Schluss: Es handle sich um einen massiven und rissfreien Kalkstein.

Aus "historischer Zeit"

Carlo Schillinger, Geschäftsführer des LGA-Instituts für Umweltgeologie und Altlasten GmbH, der vor Ort den Stein des Anstoßes unter die Lupe nahm, schreibt in seiner Stellungnahme an die Rathausverwaltung in Waischenfeld: „Es gibt von hinten keine erkennbaren Risse, die für Frostsprengung anfällig wären.“ Und: „Die zahnartigen Steine an der Front sind wohl Folge eines Zerlegungsprozesses in historischer Zeit.“

Aber: Da weder er noch der Zig-Experte den ganzen Block, auf dem der Brocken ruht, einsehen konnten, habe man sich darauf geeinigt, kein Risiko einzugehen und zeitnah eine Sicherung in die Wege zu leiten.

Industriekletterer soll's richten

Wie schaut diese aus? Laut Schillinger soll der Block mit drei Seilen umspannt werden, die an einer großen Buche an seiner Rückseite zu verankern sind. Damit sei bis zu einer endgültigen Sicherung gewährleistet, dass der gewichtige Felsen nicht „ausrücken“ könne. Das Staatliche Bauamt sei informiert und werde sich kurzfristig darum bemühen, einen Auftrag zu erteilen – wobei er, so Schillinger in seiner Mitteilung an die Rathausverwaltung, Kontakt zu einem Industriekletterer aufnehmen wolle, der „diese Maßnahme zuverlässig durchführen kann“.

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