Kulturscheune Obernsees Ein neuer Pächter muss her

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Seit Weihnachten bleibt in der Kulturscheune die Küche kalt - ein neuer Pächter wird hängedringend gesucht. Foto: Archiv/Ronald Wittek Quelle: Unbekannt

OBERNSEES. Das erinnert irgendwie an die unendliche Geschichte mit der Kult-Gaststätte Polster Bräu in Nankendorf. Auch dort dauerte die Suche nach einem Pächter lange. Ähnlich die Lage aktuell bei der Kulturscheune in Obernsees. Hier bleibt seit Weihnachten die Küche kalt. Mistelgaus Bürgermeister Karl Lappe hat das Thema nun zur Chefsache erklärt, am Montag gab es Gespräche mit potenziellen Betreibern.

 
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„Zwei Kandidaten haben sich vorgestellt, auch die Vorsitzenden der Trägervereine waren mit dabei“, sagt Lappe im Gespräch mit unserer Zeitung. Eine Option zeichne sich ab, eine endgültige Lösung aber noch nicht. Der eine, ein „Professioneller“ aus der Bayreuther Gastronomieszene, habe abgewinkt – „er sieht keine dauerhafte Auslastung gewährleistet“. Das beiße sich dann mit den Kosten für das Personal, das er auch in schwächeren Zeiten vorhalten müsse. Sprich: „Er befürchtet, dass sich das einfach nicht rechnet für ihn“, sagt Lappe.

Interesse, aber noch keine Zusage

Bleibt Nummer zwei. Laut Lappe eine erfahrene Wirtin, die sich in ihrem aktuellen Pachtverhältnis nicht so recht wohl fühle. Sie habe definitiv Interesse bekundet, eine feste Zusage stehe jedoch aus. Der Bürgermeister will sich seine Zuversicht nicht nehmen lassen. Als zum Jahresende trotz aller Bemühungen des Fördervereins -  unter dessen Dach der TSV, der Gesangverein Liederhort und die Theatergruppe als Träger der Kulturscheune vereint sind – kein Nachfolger von Kathrin Eisenhuth gefunden war, nahm sich Lappe der Sache selbst an. Weil das Einschalten eines Maklers aus seiner Sicht wenig gebracht hätte, außer Kosten. „Ich habe viele Telefonate geführt, aber das ist ein echt schwieriges Unterfangen.“

Flexibel sollte man schon sein

So ganz nachvollziehen kann er das nicht, seien die Voraussetzungen doch ideal in dieser 2013 nach millionenschwerer Sanierung eingeweihten Immobilie. Investiert werden müsse nichts außer 50000 Euro für das Ablösen des Inventars. Alles sei in bestem Zustand, eine Grundauslastung sei durch die Vereine gegeben. Zumal die benachbarte Halle regelmäßig genutzt werde und auch für größere Veranstaltungen einen idealen Rahmen biete. Klar, das Betreiben einer Gastronomie benötige ein hohes Maß an Flexibilität, „das kann schon extrem sein“. Gerade beim Faktor Zeit. Etwa, wenn für Feiern 100 bis 150 Essen auf einmal zu kredenzen sind. Doch gerade für eine Familie sei die Kulturscheune ein ideales Lokal.

Öffnungszeiten müssen passen

Der Betrieb lohne sich natürlich nicht, wenn man nur von 16 bis 19.30 Uhr geöffnet habe. Mit Blick auf die benachbarte Therme mit ihren vielen Besuchern sagt Karl Lappe: „Gerade mittags dürfte ein Essensangebot stark nachgefragt werden, auch von Menschen, die in diesem Raum arbeiten.“ Und der stark frequentierte Radweg, der unmittelbar an der Kulturscheune vorbeiführt, liefere die Gäste quasi vor die Haustür.

Weitere Bewerber gesucht

Lappe hofft, dass sich noch weitere Bewerber melden, „am besten direkt bei der Gemeinde, das müsste doch mit dem Teufel zugehen, wenn wir da nicht fündig werden“.

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