KOMMENTAR. Ich gestehe. Jawohl, auch ich habe applaudiert, als Horst Seehofer im Vorprogramm der Toten Hosen als Arschloch bezeichnet worden ist. Und ich bin dankbar für die Belehrung des Kollegen Manfred Scherer in seinem Kommentar (Link unten), dass so etwas keine angemessene Form der Auseinandersetzung ist. Aber wenn ich mich bei schlechtem Benehmen ertappe, frage ich mich immer, wie es dazu kommen konnte.
In diesem Fall konnte es dazu kommen, weil sich eine Wut angestaut hat; Wut über die rechte Dummheit, die sich in der Gesellschaft ausbreitet, und eben auch Wut über Leute, die es wie Seehofer intellektuell besser könnten und der Dummheit aus niederen Beweggründen (Wählerstimmen) trotzdem freien Lauf lassen. Umso schmerzhafter ist es, wenn sie gleichzeitig mit dem „C“ im Parteinamen hausieren gehen.
Bei der Einordnung der Beleidigung durch Jan Gorkow, Frontmann der Band Feine Sahne Fischfilet, sollte aber auch nicht unerwähnt bleiben, dass er unmittelbar zuvor etwas sehr Kluges gesagt hatte: „Wenn jemand im Mittelmeer ertrinkt, ist es mir scheißegal, ob er Jude, Christ, Moslem, lesbisch oder schwul ist. Es ist ein Mensch in Not, und dem gehört gefälligst geholfen.“ Leider ist das anscheinend nicht mehr selbstverständlich.
Lesen Sie den Kommentar von Manfred Scherer:
