Hollfelds Nazischmierer: Nur keine echten Nazis aufscheuchen

Aufatmen in Hollfeld. Es spricht vieles dafür, dass es sich bei den Nazischmierern nur um übermütige Jugendliche handelt.

 
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Belege? Da wäre die Tatsache, dass sich die Spur der Hakenkreuze und Heil-Hitler-Schriftzüge wie ein roter Faden von Nord nach Süd einen Radweg entlang zieht. Die Schmierer haben offenbar kein Auto. Hinzu kommt: Wer sich einen echten Nazi nennt, der sollte zumindest wissen, wie man ein Hakenkreuz malt. Einige der in Hollfeld gefundenen zeigen in die falsche Richtung. Und dann hatten die Unbekannten auch noch jedes Symbol gesprüht, das sie irgendwie mit dem Nationalsozialismus in Verbindung brachten. Hier steht SS, SA und NSDAP, dort die Zahl 88, die gemeinhin als Verschlüsselungen für den Hitlergruß gilt. Klingt irgendwie nach Grundkurs Geschichte, elfte Klasse.

Ernst nehmen sollte man den Vorfall trotzdem. Weil es nicht der erste dieser Art in Hollfeld ist. Und weil die Täter wussten, dass sie Verbotenes tun. Das zeigt die Linse einer Überwachungskamera, die sie mit Farbe besprühten, um unentdeckt zu bleiben. Zu guter Letzt tut Hollfeld gut daran, mit Schlagzeilen über Nazischmierer nicht bekannt zu werden. Am Ende lockt das die an, die es ernst meinen. Und die lernen weit schwerer dazu.

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