Geruchsbelästigung Warten auf die dicke Luft

Von Wolfgang Karl
Was tun wenns stinkt? Foto: Oliver Berg/dpa Foto: Verwendung weltweit

PEGNITZ. Schon vor einigen Wochen berichtete der Kurier, dass es ganz schön stinkt in Pegnitz: Ein penetranter Geruch ziehe in unregelmäßigen Abständen über ein Wohngebiet, so manche Bürger. Es rieche irgendwie chemisch, als ob jemand Kunststoff verbrenne, sagten mehrere Anwohner unabhängig voneinander – so schlimm, dass man nachts nicht mehr bei offenem Fenster schlafen könne. Zeit, einmal nachzuhaken, ob schon etwas passiert ist in der Sache.

 
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Im Zuge des Berichts über den nächtlichen Gestank in Pegnitz wurden viele Vermutungen angestellt. Lebhafte Diskussionen entwickelten sich in der Facebook-Gruppe „Ich bin ein echter Pegnitzer“: Einige hatten die Buchauer Holzofenbäckerei im Verdacht, andere KSB. Gegen die Buchauer Bäckerei spreche aber die Art des Geruches, denn nach Holz, meinten viele auch auf Facebook, rieche es eben nicht.

Gestank Zug um Zug?

Eine ganz andere Vermutung kam von Roland Leuchner: „Meine Frau hat festgestellt, dass oft Züge fahren, wenn es stinkt. Vielleicht verbrennen die Güterlokomotiven etwas, was dann so chemisch verbrannt riecht.“ Der Pegnitzer Eisenbahn-Enthusiast Thorsten Fuchs hält diese Theorie aber für unrealistisch. Bei der Deutschen Bahn, sagt er, führen keine Lokomotiven, die so röchen. Natürlich könnten es private Eisenbahnunternehmer sein, „aber dann würde es ja auch an anderen Stellen der Strecke zu Beschwerden kommen, nicht nur in Pegnitz“.

Reine Luft in den vergangenen Wochen

Andrea Kolb, eine von jenen, die von dem Gestank besonders betroffen waren, hat nichts mehr bemerkt in den vergangenen Wochen. Von mehreren Betroffenen hört man, es sei aber schon früher vorgekommen, dass man länger nichts mehr gerochen habe, nachdem ein Zeitungsartikel erschienen sei.

Keine erneute Belästigung

Bei der Polizei in Pegnitz seien jedenfalls keine Meldungen mehr eingegangen zu erneuten Geruchsbelästigungen. „Kurz nach Erscheinen des Artikels hatten wir noch zwei, drei Anrufe, von einigen, die auch etwas gerochen hatten. Aber seitdem war Ruhe“, sagt Roman Markert, der stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion Pegnitz. „Vielleicht hat sich das Problem durch die Witterungsänderung gelegt“, sagt Markert. Dass nach dem Gang an die Öffentlichkeit aber nichts mehr zu riechen gewesen sei, spreche schon dafür, dass die Quelle des Geruchs im erweiterten örtlichen Bereich zu suchen sei, meint Markert noch.

Man wartet in Pegnitz

Herbert Mösch vom Landratsamt Bayreuth betont noch einmal, man sei auf die Mithilfe der Betroffenen angewiesen in der Sache. „Wenn es wieder auftritt und ich konkrete Hinweise bekomme, ist das freilich interessant“, sagt Mösch. Bisher sei das allerdings noch nicht der Fall. Man wartet also in Pegnitz: Darauf, dass es wieder stinkt, damit man sich auf die Suche nach der Ursache begeben kann.

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