Aber so einfach sei es nicht. Man müsste eine Dauermessung vornehmen, erklärt Mösch, da die Geruchsbelästigung in unregelmäßigen Abständen erfolge. "Dann wissen wir aber immer noch nicht, woher es kommt." Eine Gesundheitsgefährdung sieht Mösch nicht unbedingt: "Ich gehe davon aus, da das nur zeitlich begrenzt vorkommt, dass man von einer einer Gesundheitsgefährdung nicht reden kann." Messungen seien bisher allerdings keine vorgenommen worden. Für eine Langzeitmessung sei der Aufwand zu groß.
"Irgendwelche Aussagen über Luftschadstoffe helfen uns überhaupt nicht weiter dabei, die Ursache zu eliminieren", sagt Mösch. Eine Schadstoffmessung in Verbindung mit einer Windmessung sei ebenfalls nicht zielführend. Windumlenkungen, zum Beispiel durch Gebäude, machten es schon schwierig, einen geeigneten Ort für eine Windmessung festzulegen, so Mösch.
Was sagt der Kaminkehrer? Bezirkskaminkehrermeister Jochen Freiberger aus Creußen hat schon viele Anfragen von den Anwohnern bekommen. "Ich halte Ohren und Augen offen, aber aufgefallen ist mit bisher nichts. Auch Ölheizungen haben Ruß-Rückstände, man müsste auch die Asche von Kaminen erst analysieren. Ich vermute, dass da jemand seinen Unrat verbrennt. Etwas, was es in der heutigen Zeit mit der gelben Tonne echt nicht mehr braucht. Gerade jetzt in der Hitze sollen die Betroffenen mal mit der Taschenlampe raus und schauen, ob sie Rauch entdecken: Niemand sonst hat jetzt normalerweise den Kamin an."
Brandgeruch in Pegnitz: War da nicht mal was? Im Jahr 2013 gab es Beschwerden am Pegnitzer Kellerberg wegen Brandgeruchs. Der ist gut anderthalb Kilometer vom Gebiet Sauerbruch- und Robert-Koch-Straße entfernt, ein starker Geruch von dort könnte also noch wahrnehmbar sein. Ursache war damals das Hackschnitzel-Heizwerk der Wohnungsgenossenschaft Pegnitz am Kellerberg. Geschäftsführer Roland Schramm sagt dazu: "Seit 2013 haben wir eigentlich Ruhe. Würde der Geruch von uns kommen, müssten sich unsere Mieter ja auch beschweren. Wir haben damals die neuesten Filter eingebaut und lassen die Anlage regelmäßig vom Bezirkskaminkehrermeister überprüfen. Seit einigen Wochen ist das Heizwerk ohnehin abgestellt, für Warmwasser läuft nur ein Öl-Brennwerk."
Was können die Betroffenen konkret tun? "Es wäre optimal, wenn wir direkt in der Nacht noch zum Zeitpunkt angerufen würden, damit man zeitnah Ermittlungen zur Herkunft des Geruchs aufnehmen kann", sagt Markert von der Pegnitzer Polizei. Mösch vom Landratsamt bittet die Betroffenen, sich genau die Windrichtung zu merken, wenn der Gestank auftritt und diese zu melden. Nur so könne das Landratsamt die Richtung der Ausbreitung bestimmen und so am Ende den Ursprung des Geruchs ermitteln.