Fertiggerichte aus der Packung
Von gesundem, veganem oder vegetarischen Essen kann man erst sprechen, wenn regionale und frische Zutaten verarbeitet werden, findet Rita Kranefeld. Sie ist Köchin bei Bio Bio in Bayreuth und sagt: "Vegan zu kochen ist aufwendig, nicht zuletzt finanziell und personell. Davor scheuen sich viele." Veganes Essen würde eher in einer hochwertigen Küche angeboten. Rita Kranefeld ist selbst enttäuscht, wenn sie in der Region essen gehe und dann nur Blumenkohlbratlinge aus der Packung bekomme.
Sonntags bitte keinen spontanen Wünsche
Im Kastaniengarten in Heinersreuth haben Vegetarier immer eine Auswahl an Gerichten: Rote-Beete-Couscous, Käsespätzle oder Nudel-Gemüse-Gratin. "Veganer rufen oft vorher an und fragen nach", sagt Chefin Claudia Gruber. "Wenn wir uns darauf einstellen können oder das bei einer Gesellschaft bestellt wird, ist das kein Problem." Nur im Sonntagsgeschäft könne sie spontane Wünsche nicht erfüllen. "Wir müssen vorbereitet sein, unverhofft können wir schlecht reagieren. Ich muss mein Fleisch ja auch rechtzeitig besorgen."
"Männer brauchen Fleisch"
Engin Gülyaprak, Kreisvorsitzender des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands, hält die Vegetarier für eine Minderheit. "Vielleicht zwei bis fünf Prozent verlangen fleischlose Gerichte." Die Veganer siedelt er als Randgruppe gar im Promillebereich an. Vor allem Männer seien nach wie vor Fleischesser. "Nur zum Abnehmen wird dann mal auf Fleisch verzichtet." Außerdem sei für viele entscheidend, was ein Essen koste. Für einen Gastronomen sei es teuer, seine Küche umzustellen und anders einzukaufen. Fleischlos Essen werde sich in der Breite als Trend nicht durchsetzen. "Wer arbeitet, braucht Energie."
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