Finanzamt Bayreuth Zur Wiedereröffnung eine Neueröffnung

Finanzamtsleiter Matthias Hollmann (vorne links) und Sachgebietsleiterin Birgit Übelmesser (vorne rechts) präsentieren das neue Servicezentrum, in dem (hinten von links) Frau Ködel und ihre Kollegen Parchent und Adler die Bürger beraten. Foto: /Stefan Schreibelmayer

Rund zwei Jahre lang waren persönliche Besuche beim Bayreuther Finanzamt nur sehr eingeschränkt möglich, das Servicezentrum war komplett geschlossen. Jetzt ist der Zugang wieder möglich – und zwar in komplett neue Räumlichkeiten, in die mehr als eine halbe Million Euro investiert wurden.

 
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Was zuerst auffällt: Das Finanzamt ist jetzt auch für Nicht-Bayreuther und Erstbesucher als solches erkennbar. Weil der historische Eingang des Alten Schlosses, in dem die Behörde untergebracht ist, wiederhergestellt wurde. Statt zweier kleiner Türen links und rechts ist dieser in der Mitte der Fassade und durch eine große graue Stele gut erkennbar. Auch innen fällt die Orientierung leicht – auch Sehbehinderten, die ein in den Boden eingelassenes taktiles Leitsystem vorfinden. Zudem wurde eine barrierefreie Besucher-Toilette eingerichtet.

„Jetzt sieht jeder gleich, dass hier das Finanzamt ist und wo es hineingeht“, sagt Behördenleiter Matthias Hollmann. Und Birgit Übelmesser, die Sachgebietsleiterin des Servicezentrums, ergänzt lächelnd: „Früher hat immer mal wieder jemand gefragt, ob es Schlossführungen gibt.“

Neues Sicherheitskonzept

Die gibt es auch in Zukunft nicht, aber ein Servicezentrum und insgesamt ein Finanzamt, das dem neuen Sicherheitskonzept in Bayern entspricht und vor allem auch dem Datenschutz noch mehr Rechnung trägt, so Hollmann. So gibt es eine verglaste Infotheke, hinter der ein erster Ansprechpartner zur Verfügung steht. Hier ist auch der Wartebereich für diejenigen untergebracht, die eine Steuerangelegenheit persönlich mit einem Mitarbeiter besprechen wollen. Zwei separate Mitarbeiterbüros stehen dafür zur Verfügung.

Über das neue Servicezentrum hinaus ist das Finanzamt jetzt nur noch mit einem Termin bei einem Mitarbeiter zugänglich. Gewährleistet wird das unter anderem durch elektronisch betriebene Metalltüren, die auch Brandschutzfunktionen übernehmen. „Damit gewährleisten wir die Gebäudesicherheit und den Datenschutz“, sagt Amtsleiter Hollmann. Aber auch die Mitarbeiter würden profitieren, „weil sie ihre Arbeitsabläufe jetzt noch besser organisieren können“.

Baukosten 550.000 Euro

550.000 Euro hat die Baumaßnahme gekostet, für die es erste Überlegungen laut Hollmann bereits 2015 gab. Letztlich hätten die reinen Baumaßnahmen rund ein Jahr gedauert. Weil es Verzögerungen durch Corona gab; vor allem aber, weil der Untergrund für den neuen Bodenbelag aus Naturstein aufwendig aufbereitet werden musste.

Apropos Zeit: Dafür, dass die Bayreuther während der Corona-bedingten zweijährigen Schließung des Servicezentrums so geduldig waren und Unterlagen lediglich über ein kleines Fenster ausgetauscht werden konnten, müsse man auch mal Dankeschön sagen, finden Übelmesser und Hollmann. Offiziell eröffnet werden die neuen Räume Ende Juni im Beisein des Präsidenten des Landesamts für Steuern, Volker Freund.

Steuervordrucke

Einkommensteuer: Als eines der letzten Bundesländer hat Bayern in diesem Jahr den bislang obligatorischen Versand der Vordrucke für die Lohn- und Einkommenssteuer eingestellt. Hintergründe sind die Kosten, der Umweltschutzgedanke und wohl auch die Hoffnung, dass die Bürger zunehmend den elektronischen Weg über Elster nutzen. Allerdings dürfen normale Arbeitnehmer ihre Steuererklärung immer noch auf Papier einreichen. Die Vordrucke können sie im Internet herunterladen und ausdrucken (www.finanzamt.bayern.de) oder sich im Finanzamt abholen. Auch bei den meisten Kommunen liegen sie aus.

Grundsteuer: An alle Grundeigentümer in Stadt und Landkreis geht in diesen Tagen ein Informationsschreiben zur Grundsteuerreform heraus, so Hollmann. Insgesamt sind das mehr als 90 000. Außerdem werde es am Mittwoch, 22. Juni, in der Oberfrankenhalle eine öffentliche Informationsveranstaltung zu dem Thema geben. Die entsprechenden Vordrucke – auch elektronisch - seien aber erst ab Anfang Juli erhältlich.

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