Kaum jemand könnte die vorbildliche Arbeit im SOS-Kinderdorf besser beurteilen als Immenreuths Bürgermeister Heinz Lorenz. Er kam im Alter von vier Jahren ins Kinderdorf, zusammen mit seinen fünf Schwestern, und fand dort eine neue Heimat. Häusliche Gewalt war bis dahin an der Tagesordnung in seiner Familie. Kindesmisshandlung. „Ich habe als der einzige Junge, der erwünschte Stammhalter, keine Schläge bekommen, wenn ich etwas aus dem Kühlschrank genommen habe, meine Schwestern schon“, erzählte Lorenz vor zwei Jahren in einem Interview der Süddeutschen Zeitung. Also habe er ihnen immer Essen besorgt. „Raus kam die Sache dann, als meine Schwestern statt im Sport-T-Shirt im Pulli zum Turnunterricht kamen. Die Lehrerin fragte nach, meine Schwester zog den Pulli aus und die Lehrerin sah die Misshandlungen. Sie meldete es. Da schon eine Strafakte vorhanden war, wurden wir unter Polizeischutz rausgeholt, meinen Eltern wurde das Sorgerecht entzogen.“