Taner Ekici war auf dem Höhepunkt der deutsch-türkischen Verwerfungen wegen möglicher Auftritte türkischer Politiker in Deutschland vom „Bad Bernecker Stadtanzeiger“ um ein Interview gebeten worden. Darin bedauerte er, dass türkische Politiker im Vorfeld des Referendums über die Verfassungsänderung keine Auftrittmöglichkeit in Deutschland haben sollen. Die Nazi-Vorwürfe der türkischen Regierung in diesem Zusammenhang wollte er nicht kommentieren. Nun, sechs Wochen später, sagt Ekici auf Nachfrage, dass er auf das Interview hin weder positive noch negative Rückmeldungen bekommen habe.
Widerstreitende Positionen
Ekici ist nicht nur Stadtrat und Vorstandsmitglied der SPD in Bad Berneck. Er ist auch stellvertretender Vorsitzender der türkisch-islamischen Ditib-Gemeinde in Bayreuth. Und in dieser Mehrfachfunktion muss er zweifellos den widerstreitenden Positionen innerhalb der türkischen Gemeinde gerecht werden. Der deutsche Ditib-Dachverband untersteht laut Wikipedia der Leitung und Aufsicht des staatlichen Präsidiums für Religiöse Angelegenheiten der Türkei, welches dem türkischen Ministerpräsidentenamt angegliedert ist.
2018 wird wieder gefeiert
Und sowohl Ekici als auch Zinnert sagen: Nächstes Jahr soll es wieder ein deutsch-türkisches Familienfest geben. Dass man vor Ort durchaus in der Lage ist, gemeinsam Divergenzen aus dem Weg zu räumen, wurde schon bewiesen. Bei den ersten Festen in Bad Berneck waren zwei Bauchtänzerinnen aufgetreten. Das gefiel insbesondere unter den türkischen Gästen nicht jedem. Wegen der (relativ) vielen nackten Haut. Aber auch, weil die (deutschen) Bauchtänzerinnen eher der arabischen Tradition und nicht der türkischen entsprachen. Seither sorgten türkische Folkloregruppen für Farbe, Bewegung und (authentische) Tanzkultur beim Deutsch-türkischen Familienfest in Bad Berneck.