Das Pegnitzer Kino flutscht jetzt

Von
Eine Katze war der Auslöser: Der Spendenerlös der Plakataktion von Dietmar Huttarsch am kommenden Sonntag geht an die Tierhilfe Weidenberg. Foto: Ralf Münch Foto: red

Leicht hat er es nicht, der Dietmar Huttarsch. Doch der Mann, der vor zwei Jahren den Mut hatte, das Pegnitzer Kino wieder zu beleben, ist ein Kämpfer, lässt sich auch von Rückschlägen nicht aus der Bahn werfen. Dieser Energieaufwand scheint sich zu lohnen. Das hat auch mit einer Kurskorrektur zu tun.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

2017 war für das Regina-Filmtheater ein alles andere als einfaches Jahr: „Da gab es schon einige Durststrecken zu überstehen“, sagt Huttarsch. Vor allem am Anfang und im Frühjahr. Ans Aufgeben hat er zwar auch da nicht gedacht – aber etwas mulmig wurde ihm schon mit Blick auf die Zukunft. Doch das ist Schnee von gestern. Denn: „Seit der Sommerpause hat sich das auf einen Schlag grundlegend geändert.“ Seitdem gehe es „richtig rund“ im Pegnitzer Kino mit seiner langen Tradition, die er nicht sterben lassen wollte.

Neuer Programmkurs zahlt sich aus

Das hat aus seiner Sicht auch etwas mit dem Programm zu tun. Da hat er sich neu orientiert. Zu Beginn setzte Dietmar Huttarsch vor allem auf Hollywood, auf Blockbuster, auf Action-Kino. Das habe sich nicht immer bewährt. Weil die Pegnitzer wohl eher Freunde der leiseren Filmtöne sind, so seine Erfahrung. Daher laufen jetzt in Pegnitz viele Frauen- und verstärkt auch deutschsprachige Filme. Das kommt gut an, sagt Huttarsch. Und überhaupt sei in der Region allem Anschein nach eher das Publikum „für Erwachsenen- und Familienfilme“ zu Hause.

Er gibt nicht immer Frauenfilme auf dem Markt

Danach will er sich mittel- und langfristig richten. Auch wenn es immer schwer sei, den gerade angesagten Zuschauergeschmack zu treffen. Und manchmal seien eben über einen gewissen Zeitraum kaum Frauenfilme auf dem Markt. Da komme halt dann doch wieder Hollywood ins Spiel.

Nur zweimal abends, aber das hat's in sich

In der Spielwoche ab dem 14. Dezember läuft ausnahmsweise nur ein abgespecktes Programm mit „nur“ zwei Abendvorstellungen und dem üblichen Nachmittags-Familienkino am Wochenende. Das hat seinen Grund: „Wir rüsten in dieser Woche unser Soundsystem von Dolby 5.1 auf Dolby 7.1 auf“, so Huttarsch. Wenn es mit der Installation durch den Kinoausstatter wie geplant funktioniert, „dürften bereits alle in der Spielwoche angesetzten Filme mit noch besserer Klangqualität gezeigt werden können“.

Ein Überraschungsfilm

Bei den beiden einzigen Abendvorstellungen in dieser Spielwoche laufen zwei besondere Angebote: Am Samstag, 16. Dezember, steht ein sogenannter Sneak Preview an – also ein Überraschungsfilm vor offiziellem Bundesstart zum vergünstigten Preis von fünf Euro. Und am Montag, 18. Dezember, ein „Leckerli insbesondere für die Damen“: Dann läuft der neue Film von Elyas M’Barek, der mit „Fack ju Göhte“ zum Superstar der deutschen Schauspielerszene avanciert ist, drei Tage vor Bundesstart im Rahmen einer „Mädelsabend“-Preview-Reihe., zur Verfügung gestellt vom Verleiher Constantin.

Plakate: Spende für den guten Zweck

Dann ist da noch eine Sache für den guten Zweck. Am Sonntag, 17. Dezember, um 17 Uhr findet die jährliche Plakataktion im Kino statt, zu der Huttarsch alle Plakate des Jahres 2017 – „viele davon in neuwertigem Zustand“ – gegen eine Spende zugunsten der Tierhilfe Weidenberg an Filmfreunde, Sammler oder Partykellerplakatierer abgibt. Wie kommt da die Tierhilfe ins Spiel? „Von dort haben wir im Frühjahr, als wir nach dem Tod unseres Katers auf der Suche nach einem neuen Kätzchen waren, unmittelbar Rückmeldung erhalten“, so Huttarsch. Zwar wurde man dann anderweitig fündig, aber wir haben der Tierhilfe versprochen, ihr dann zumindest mit den Einnahmen aus unserer Plakataktion zu helfen.

Autor