Bayreuther Friedenskirche Ein neuer Platz für Jung und Alt

10.000 Euro übergaben Motor-Nützel-Chef Jochen Sonntag (links) und Oberbürgermeister Thomas Ebersberger (rechts) als Vorstandsvorsitzender der Hans und Emma Nützel Stiftung an Friedenskirchen-Pfarrer Hans-Dietrich Nehring. Foto: /Stefan Schreibelmayer

Rund 170.000 Euro für eine Baumaßnahme – das ist viel Geld für eine Kirchengemeinde, vor allem, wenn sie mehr als die Hälfte selber tragen muss. Und so ist Pfarrer Hans-Dietrich Nehring sehr froh, dass er für den behinderten- und seniorengerechten Umbau des Vorplatzes der Friedenskirche jetzt auch eine Spende der Hans und Emma Nützel Stiftung in Höhe von 10.000 Euro bekam.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

„Es ist richtig schön geworden“, sagt Andrea Nehring und lässt an diesem sonnigen Nachmittag den Blick über den Platz streifen. Sie ist ebenfalls Pfarrerin und hat gerade den Seniorengottesdienst gehalten. Jetzt haben sich die älteren Gemeindemitglieder unter einer Art Baldachin an Biertischen zu Kaffee und Kuchen versammelt. Auf der anderen Seite, ein paar Meter entfernt, halten zwei Mütter einen Plausch, während ihre Kinder spielen.

„Genau so soll das sein, ein Platz zur Begegnung, ein Stadtteil-Treffpunkt“, sagt Hans-Dietrich Nehring. Und zwar für Jung und Alt. Dass die Konfirmanden über einer Feuerschale Stockbrot backen, sei hier ebenso möglich wie Gemeindefeste oder eben der Kaffeeklatsch der Senioren.

Stolperfallen

Dafür, dass diese den Platz gefahrlos erreichen und nutzen können, musste aber einiges getan werden. „Früher lagen hier Waschbetonplatten, die sich gehoben und gesenkt hatten und so zu gefährlichen Stolperfallen geworden waren. Dazu gab es eine schwer zu begehende Treppe“, erzählt Pfarrer Nehring.

Das ist jetzt ganz anders. Bündig verlegte Pflastersteine sorgen für eine gut begehbare Oberfläche. Der Zugang erfolgt über eine breite Treppe sowie eine mit dem Rollstuhl oder dem Rollator gut zu befahrende Rampe. Rundherum gibt es Sitzgelegenheiten.

Bis es soweit war, floss allerdings viel Wasser den Main hinunter. Erste Überlegungen zur Umgestaltung gab es nämlich bereits 2014. Der Startschuss fiel aber erst im August 2021, und die letzten Details wurden vor rund sechs Wochen fertig.

Spenden und Rücklagen

An der Finanzierung lag es nicht, auch wenn diese für die Gemeinde eine Herausforderung war. Schließlich musste mehr als die Hälfte der Summe von letztlich 170.000 Euro selber aufgebracht werden. Der Rest war Förderung, wobei die Landeskirche mit 32.000 Euro und das Dekanat mit 20.000 Euro die dicksten Einzelposten beisteuerten.

Was aber eben längst nicht reichte. Und so wurde um Spenden geworben. Es gab Bankpatenschaften für je 1000 Euro. Jetzt ist auf jeder Bank ein Schild mit den Namen der Spender und einem von ihnen gewählten Bibelspruch angebracht. Es gab Baumpatenschaften zu je 700 Euro für die am Rande des Platzes neu gepflanzten Bäume. Und es gab eine Bausteinaktion zu je 50 Euro – immerhin sind bereits gut 120 der kleinen Steine verkauft.

Keine Schulden

Vor allem aber wurden die Rücklagen der Gemeinde nahezu aufgebraucht, sagt Nehring, aber: „Schulden haben wir keine aufgenommen. Jetzt müssen wir halt die Rücklagen Stück für Stück wieder auffüllen.“

Geholfen hat natürlich auch die Spende der Nützel-Stiftung, die laut Motor-Nützel-Chef Jochen Sonntag jedes Jahr einen nennenswerten sechsstelligen Betrag für soziale Projekte ausschüttet. In der Satzung stehe, dass das Geld dafür ausgegeben werden solle, um ältere und bedürftige Menschen zu unterstützen und ihr Leben zu verschönern. Das sei mit dem neuen Platz an der Friedenskirche „absolut erfüllt“, betonten Sonntag und Oberbürgermeister Thomas Ebersberger in seiner Funktion als Vorstandsvorsitzender der Stiftung bei der offiziellen Übergabe der Spende.

Autor

Bilder