Bayreuth will keinen Streit mit Bindlach

Von Andrea Pauly
Das geplante Gewerbegebiet Bayreuth / Bindlach. Archivfoto: Ronald Wittek Foto: red

Was tun, wenn der Verhandlungspartner etwas möchte, das einem selbst missfällt? Man sucht einen Kompromiss. Jedenfalls haben das die Mitglieder des Bauausschusses am Dienstag getan.

 
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Die Stadt Bayreuth und die Gemeinde Bindlach wollen gemeinsam eine Lücke schließen: Sie wollen eine langgezogene Fläche zwischen dem Gewerbegebiet Bindlacher Straße und der Leuschnitzstraße gemeinsam als Gewerbefläche vermarkten. Doch das ist der Gemeinde Bindlach nicht genug: Sie plant ein weiteres Projekt, wo der Bachwiesenweg auf die Leuschnitzstraße trifft: Östlich der Straße soll das neue Feuerwehrhaus entstehen, westlich ein Sondergebiet für Einzelhandel. Konkret sind ein Lebensmittelmarkt, ein Getränkemarkt und zwei weitere Geschäfte vorgesehen.

Kein Problem mit dem Feuerwehrhaus

Die Stadt Bayreuth hat das Recht, dazu Stellung zu nehmen. Mit dem Feuerwehrhaus haben die Mitglieder des Bauausschusses überhaupt kein Problem - abgesehen von Stefan Schlags und Sabine Steininger, die aus Umweltschutzgründen jegliche Bebauung auf den Flächen ablehnen. Alle anderen stimmten dafür, dass die Fläche in ein Sondergebiet "Feuerwehrhaus" umgewidmet werden darf.

Konkurrenz für die Bayreuther Geschäfte

Doch gegen das 1,5 Hektar große Sondergebiet für Einzelhandel hat die Stadt Bayreuth Einwände: Denn die Geschäfte bedeuten Konkurrenz für die Bayreuther Händler auf der anderen Seite der Autobahn. "Konkret würden mindestens die Versorgungsbereiche St. Georgen/Bernecker Straße und Lainecker Straße/Schloßstraße nachhaltig geschwächt", heißt es in der Stellungnahme der Verwaltung.

"Das falsche Zeichen"

Dennoch möchten die Stadträte die Nachbarn und Verhandlungspartner nicht verärgern. Stefan Specht (CSU) wünschte sich einen gemeinsamen Ortstermin, um das Gespräch zu suchen. "Es wäre das falsche Zeichen, jetzt abzulehnen, wenn man von denen eine positive Antwort will." Ernst-Rüdiger Kettel bat um eine "salomonische Lösung".

Das zarte Pflänzlein gießen

"Wir sind schon auf einem guten Weg, um gemeinsame Flächen zu vermarkten", sagte Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe. "Es geht darum, das zarte Pflänzlein zu gießen."

Um diese junge Zusammenarbeit nicht zu gefährden, schlossen sich die Bauausschussmitglieder mit vier Gegenstimmen dem Vorschlag der Verwaltung an, einen Einwand gegen das neue Sondergebiet in Bindlach zu erheben - aber mit einem Zusatz. Die Stadt soll Gespräche führen, um eine einvernehmliche Lösung mit den Nachbarn aus Bindlach zu finden.

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