Auch Pegnitzer Polizei schiebt Überstunden

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Inzwischen ein Schwerpunkt der Polizeiarbeit in Pegnitz: Kontrollen gegen Raserei mit der Laserpistole. Foto: Patrick Schroll Foto: red

Immer mehr Überstunden, immer mehr Belastung: Die Situation gerade in den oberfränkischen Polizeiinspektionen ist alles andere als rosig. Das gilt auch für Pegnitz, wie Hauptkommissar Roland Schmitt im Kurier-Gespräch bestätigte. Doch noch habe die Polizei die Lage im Griff.

 
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Der Personalstand in den oberfränkischen Polizeidienststellen hat sich in den vergangenen Jahren leicht gebessert. Gleichzeitig hat sich aber die Zahl der Überstunden erhöht. Das geht aus der Antwort des Innenministeriums auf eine Parlamentsanfrage von Landtagsvizepräsidentin Inge Aures (SPD) hervor. Roland Schmitt als Leiter der Pegnitzer Inspektionen kennt die Situation über die lokalen Grenzen seines Zuständigkeitsbereiches hinaus. Und sagt: „Natürlich ist die Personalstärke ein Problem.“ Wie viele Beamte zurzeit in Pegnitz tätig sind, will er nicht verraten, das brauche auch niemand zu wissen. Fakt sei: „Wir sind arbeitsfähig und wir sind ja auch erfolgreich.“

Immer wieder Zusatzaufgaben

Und das trotz der Zusatzaufgaben, von denen auch seine Inspektion nicht gefeit ist. Spezielle Einsätze, für die er Leute abstellen muss. Wie seinen eigenen Stellvertreter Roman Markert, der seit Monaten bei der Sonderkommission im Fall Peggy aktiv ist.

Auch zu den Polit-Gipfeln

Und, klar, auch für einen G-7- oder G-20-Gipfel wie in Hamburg wurden Polizisten aus Oberfranken in den Norden beordert, auch aus Pegnitz. Damit nicht genug. Auch für andere Sonderaufgaben werden immer wieder Beamte mit besonderen Kenntnissen gesucht, etwa im Bereich der sozialen Medien oder der Computer-Kriminalität.

Lücke zwischen Soll und Ist

„Davon bleibt Pegnitz nicht verschont, und so klafft natürlich immer eine Lücke zwischen der Soll- und der Ist-Stärke“, sagt Schmitt. Eine enorme Beanspruchung seiner Kollegen lasse sich nicht leugnen. Zumal da einige Schwerpunkte zu betreuen sind, mit der die Pegnitzer Polizei in der jüngeren Vergangenheit verstärkt zu tun hatte. Etwa beim Thema Wohnungseinbrüche. Die haben sich gehäuft, „das führt zu einem deutlichen Plus bei den Streifenfahrten“.

Gegen die Raserei

Auch die Zahl der Tempokontrollen, vor allem mit der Laserpistole nehme zu, um dem Trend zur Raserei entgegen zu wirken. All das wirke sich logischerweise auf den Polizeialltag in Pegnitz aus. Aber den habe man wie gesagt im Griff. Auch wenn im Gegensatz zu früher die Fluktuationsrate gestiegen sei, sprich: immer häufiger kommen neue Kollegen, die ausscheidende ablösen. Was die Lage auch nicht einfacher mache, jedoch definitiv nichts an der Einsatzfähigkeit ändere.

Der Austausch funktioniert

Und die Praxis zeige ja, „dass wir das mit Ergebnissen hinbekommen, die sich sehen lassen können“. Auch dank der Unterstützung aus anderen Inspektionen, von denen sich Schmitt schon mal den einen oder anderen Beamten holt, wenn es eng wird in Pegnitz – „und der vergessen hat, einen Urlaubsantrag einzureichen“. Schmitt schmunzelt. Und sagt: „Nein, ganz im Ernst: Der Austausch mit anderen Dienststellen klappt und das ist wichtig und auch gut so.“ Und so hofft Schmitt, dass allen Zentralisierungsbemühungen zum Trotz auch der Polizei-Standort Pegnitz auf Dauer gesichert ist.

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