Zweiter Anlauf für den Club Vision

Von Andrea Pauly

Hinter dem Club Vision liegen bewegte Zeiten: Der Laden war nicht nur für friedliche Feiern bekannt. Die frühere Disco Rasha hatte „Probleme mit den Türstehern und den osteuropäischen Gästen“ - so bezeichnet es der neue Eventmanager und Resident-DJ Michael Kutzner. Das alles soll Geschichte sein: „Das ist keine Russendisco mehr“. Kutzner will neues Leben in den Club bringen, mit neuem Musikkonzept, neuen Türstehern und anderen Gästen - wie schon andere vor ihm.

 
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Gemeinsam mit Sina Zenker (43) aus Schwabach bei Nürnberg hat der Bayreuther den Club Vision übernommen. Zenker ist Pächterin und Betreiberin, Kutzner (45), der früher als DJ in Bayreuth auflegte, ist zuständig für die Musik, die Mottopartys, die Werbung.

Die Schwabacherin ist über ein Immobilienportal im Internet auf den leer stehenden Club aufmerksam geworden. Früher habe sie selbst aufgelegt, das nötige Wissen zur Betriebsführung bringe sie als Kauffrau für Büromanagement mit, sagt Zenker. Sowohl für sie, als auch für den gelernten Friseur Kutzner ist der Club ein Projekt. Geld abwerfen muss die Disco trotzdem: rund 300.000 Euro ist nach Angaben der neuen Pächterin die Ausstattung wert. Sina Zenker sagt selbstbewusst: „Das wird mein Meisterwerk.“

Ende Dezember haben die beiden den Club wieder aufgemacht. Die Entscheidung war schon im Juni gefallen. Erstmal mussten sie aber die Folgen eines Wasserschadens beseitigen, der im Frühjahr zur Schließung des Clubs 360 geführt hatte. Ganz glücklich sind die beiden mit dem Gebäude aber immer noch nicht: Es gibt ab und zu ein Problem mit Wasser, das von unten in den Boden drückt. „Bis das nicht geregelt ist, bauen wir auch noch kein zusätzliches Podium ein“, sagt Kutzner.

Blitzeis und Schnee: Weniger Besucher als erhofft

Die ersten beiden Wochenenden liefen nicht so, wie sie sich das gewünscht hatten. „Das Wetter hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Erst Blitzeis, dann dieser Schnee“, sagt Michael Kutzner. „Man konnte nicht vor die Tür.“

Das Publikum an den ersten Abenden sei gemischt gewesen: „Es waren viele aus der Bayreuther Szene da, aber auch viele Neugierige“, sagt Kutzner. Bis zu 2500 Leute passen in den Club, doch die Resonanz war noch überschaubar. Von den insgesamt 1200 Quadratmetern Gastronomie-Fläche öffneten die beiden Neu-Gastronomen deshalb bisher nur gut die Hälfte - den unteren Floor. Künftig sollen wieder Gäste auf beiden Ebenen tanzen: unten zu House, Mainstream und Partymusik, oben zu Black Music, R’n’B und Hip-Hop. „Da soll auch noch Rock und Heavy Metal dazu, dann aber an einem eigenen Tag“, sagt die Inhaberin.

Bayreuth ist groß genug - und die Region erst recht

„Bayreuth ist groß genug für einen zusätzlichen Club“, sagt Kutzner, „allein schon durch die Studenten.“ Außerdem will er dem alteingesessenen Bayreuther Publikum etwas bieten und „Dark-Elephant-Partys“ etablieren. Alle paar Wochen will er mit den DJs und der Musik aus dem „Crazy Elephant“ an den früheren Bayreuther Club erinnern. Und Oberfranken habe viel Potenzial: Michael Kutzner will Leute von Weiden bis Bamberg anlocken. „In der Größenordnung, mit der Musikauswahl und mit unterschiedlichen Motto-Veranstaltungen - sowas ist hier noch nirgends gewesen.“

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