Zentralparkplatz: auch nachts arbeiten

Von Sonny Adam
Auf der Baustelle Zentralparkplatz in Kulmbach wird auch nachts gearbeitet. Foto: Sonny Adam Foto: red

„Alles wird gut!“, das ist die Antwort, die Oberbürgermeister Henry Schramm auf Nachfragen zum Zentralparkplatz gibt. „Die Arbeiten laufen gut. Wir hatten bis Weihnachten Glück mit dem Wetter. Und das Bierfest ist nicht gefährdet“, sagt der Oberbürgermeister zum Verlauf der der Bauarbeiten. Nun hat die große Aufholjagd begonnen. Für die Stadt wichtige Termine drängen zur Eile.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Was ist mit dem Altstadtfest, das immer am ersten Juliwochenende stattfindet – auch am Zentralparkplatz? „Ach, darüber haben wir noch gar nicht gesprochen. Das war noch kein Thema. Das Altstadtfest findet ja auch hauptsächlich auf dem Marktplatz und im Oberhaken und in der Innenstadt statt. Nicht auf dem Zentralparkplatz“, erklärt Schramm auf Nachfrage dieser Zeitung. Mehr nicht, denn das Altstadtfest ist nicht in Gefahr.

Altstadtfest schon abgesagt

„Das Altstadtfest wird definitiv in diesem Jahr nicht auf dem Zentralparkplatz gefeiert werden können“, sagt die Veranstalterin Editha Paetsch. „Es wird am 30. Januar noch eine Besprechung geben. Aber ich habe schon nachgefragt, weil ich ja Schaustellern und Bands informieren musste. Und mir ist vom Tourismus- und Veranstaltungsservice gesagt worden, dass auf dem Zentralparkplatz nichts stattfinden kann. Ich habe allen abgesagt – ich hätte die Buchungen schon bestätigten müssen“, erklärt Editha Paetsch. Für sie sei das eine große Einbuße.

Der Zeitplan, der zum Beginn der Bauarbeiten von der Stadtverwaltung vorgestellt wurde, spricht eine andere Sprache als das offizielle „Alles wird gut“ aus dem Rathaus. Der Abriss dauere nur drei Wochen, hieß es anfangs. In der Praxis sieht das anders aus. Der Abriss dauerte mehr als doppelt so lang. „Wir haben erst mit eineinhalb Monaten Verzögerung überhaupt anfangen können“, erklärt Alois Dechant der Seniorchef des Bauunternehmens. Aus internen Kreisen verlautet, dass die Verzögerungen teilweise schon bis zu zwölf Wochen betragen haben. Oberbürgermeister Schramm will das nicht bestätigen.

Schon viel Zeit wieder reingeholt

„Wir haben schon vieles wieder aufgeholt. Wir schaffen es, zum Bierfest den Deckel draufzuhaben“, sagt Dechant. Er hat dem Oberbürgermeister versprochen, dass alles klappen kann. „Wichtig ist doch, was dabei rauskommt“, sagt Schramm und schweigt über Details.

Noch vor Weihnachten hätte die Tiefgarage dicht sein sollen, so dass während der kalten Jahreszeit quasi unter Tage weitergearbeitet werden könne. Das sah der ursprüngliche Bauzeitenplan vor. Auch dieses Ziel war zu hoch gesteckt. Immerhin konnten die Betonierarbeiten beginnen, doch einen Deckel hat die Tiefgarage bis dato noch lange nicht. Erst die Hälfte der Fläche ist betoniert. Es dauert bis der Beton aushärtet.

Auf dem Bau sind Verzögerungen an der Tagesordnung

„Bei Bauten, vor allem bei Bauten solcher Größenordnung, gibt es immer wieder Verzögerungen oder Abweichungen. Aber jetzt werden schon die Vorarbeiten für den Durchstich getroffen“, sagt der Oberbürgermeister dazu. „Tatsächlich war zuerst angedacht, den Durchstich später zu machen – nach dem Bierfest. Aber wir machen jetzt den Durchstich, führen den Verkehr über die neue Decke der Tiefgarage“, erklärt Dechant und erhofft sich dadurch immense Zeiteinsparung.

Oberbürgermeister Schramm hatte beim Ortstermin mit der Presse bestätigt, dass das Konzept des Durchstiches geändert worden sei. Erst sollte der Durchstich in zwei Etappen erfolgen, jetzt wird er in einem Satz erledigt. Doch auch dazu muss die Decke erst betoniert sein. „Ja, es ist jetzt wichtig, dass wir mit den Betonierarbeiten voran kommen“, sagt Dechant bei einem Baustellenbesuch.

Fertig bis zum Bierfest?

„Wir kriegen das bis zum Bierfest hin“, bekräftigt Schramm. Tatsächlich wurde auch zwischen den Feiertagen am Jahreswechsel gearbeitet, längst schuften die Arbeiter auch nachts, um den engen Zeitplan einhalten zu können. Damit der Beton aushärten kann, wird geheizt. Außerdem ist die Bodenplatte der vorhandenen Tiefgarage kleiner als die zukünftige. Deshalb muss sie „vergrößert werden“. Doch das speziell angefertigte Gummiband, das für eine Abdichtung von unten nötig ist, kann nur montiert werden, wenn die Baustelle trocken ist.

Und genau das ist nicht der Fall. Deshalb muss der gesamte Bereich auf über 20 Grad beheizt werden. Arbeiter Heinz Geißler versucht die Stellen, wo das Gummiband montiert werden soll, trocken zulegen. Alles Dinge, die Zeit und Geld kosten und die nicht explizit im Angebotspreis enthalten sind. Inzwischen ist indes klar, dass der Durchstich unter dem Kohlenbach hindurch geführt werden soll. Die Öffentlichkeit kann gespannt sein, wie die genauen Planungen, wie man dann mit dem Wasser umgeht, aussehen werden.

Bilder