Brigitte Merk-Erbe spricht mit dem Möbelriesen und signalisiert Gesprächsbereitschaft XXXLutz: Jetzt greift die Bayreuther Oberbürgermeisterin ein

Von Frank Schmälzle
Der Möbelriese XXXLutz sorgt seit Monaten für Gesprächsstoff in der Region. Aktuell in Bayreuth: SPD-Stadtrat Thomas Bauske fordert mehr Engagement der Stadt für eine Ansiedlung. Foto: Archiv Foto: red

Himmelkron ist raus. Marktredwitz ist neu im Spiel um die Ansiedlung des Möbelriesen XXXLutz. Und die Bayreuther Stadtverwaltung wartet ab. Bis das Heimatministerium offiziell mitgeteilt hat, was schon alle wissen: dass nach dem Landesentwicklungsprogramm die Ansiedlung des großen Möblers nur in einem Oberzentrum stattfinden kann.

 
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Das zögerliche Agieren der Stadt regt Thomas Bauske gehörig auf. „Wie lange sollen wir eigentlich noch warten?“, fragt der SPD-Fraktionsvorsitzende im Stadtrat. „Ob der schriftliche Bescheid aus dem Ministerium da ist oder nicht, das spielt doch keine Rolle.“

Es gibt ein mögliches Grundstück

Bauske will, dass die Verwaltung die Kontakte zu XXXLutz ausbaut. Damit der Möbelriese nach Bayreuth kommt. Am besten auf die Fläche zwischen Nürnberger Straße und Dr. Konrad-Pöhner-Straße. „Wir können doch nicht froh sein, dass Himmelkron die Ausnahmegenehmigung des Ministeriums zur Ansiedlung nicht bekommen hat und uns selbst nicht engagieren.“

"Die Konkurrenz des Einzelhandels ist das Internet"

Bauske sagt, Bayreuth sei die Bemühung um XXXLutz der gesamten Region schuldig. Und das Argument, der Bayreuther Einzelhandel könne unter dem großen Möbelriesen mit dem innenstadtrelevanten Randsortiment leiden, lässt er nicht gelten. „Die Konkurrenz der Einzelhändler ist nicht XXXLutz. Es ist der Handel im Internet.“ Also: Die Stadt muss handeln.

OB signalisiert Interesse an der Ansiedlung

Das war der Stand der Dinge bis gestern Mittag. Bis Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe zum Telefon griff und bei XXXLutz anrief. Sie habe die Bereitschaft der Stadt zu Gesprächen über eine Ansiedlung bekräftigt, sagt Pressesprecher Joachim Oppold. „Das ist bei XXXLutz auch so angekommen.“ Wie aber auch schon vor dem Telefonat habe das Unternehmen erklärt, man warte zunächst auf den schriftlichen Bescheid und die Begründung aus dem Ministerium.

Himmelkron wirft Bayreuth Neid vor

Zu den Nebengeräuschen der XXXL-Standortentscheidung hört man aus dem Rathaus wenig. Dass der Himmelkroner Bürgermeister in einem Interview der Stadt Bayreuth Neid als einen Beweggrund für ihre ablehnende Stellungnahme zum Standort Himmelkron vorwirft, nimmt man zur Kenntnis. Die Stadt habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie einen Möbelriesen in Himmelkron für nicht vereinbar mit dem Landesentwicklungsprogramm hält. „So hat es auch das Ministerium gesehen. Und das ist es“, sagt ein Sprecher der Stadt.

Jetzt bringt sich auch noch Marktredwitz ins Spiel

Dass jetzt auch Marktredwitz – ein Oberzentrum – Ambitionen auf eine XXXLutz-Ansiedlung entwickelt, kommentiert Stadtbaudirektor Hans-Dieter Striedl extrem kurz: „Ein normaler Vorgang.“

Was halten eigentlich die Bayreuther von einer möglichen Ansiedlung? Kurier-TV hat sich in der Innenstadt umgehört.

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