Laufenberg: „Wenn die Stadt Bayreuth über Sicherheitskonzepte nachdenkt, dann liegt das an der allgemeinen Lage.“ Natürlich drehe sich der Parsifal um Religion. „Und man sollte sich in Zeiten, in denen Religionen wieder Kriege führen, nicht darüber erregen, dass jemand Wagner noch einmal verdeutlicht.“
"Angst ist schlechter Berater"
In einem anderen Interview, geführt in Linz, geschrieben für den „festspielblog.de“, findet Laufenberg deutliche Worte. Seine Parsifal-Inszenierung sei „aktueller, heißer“ geworden. Auf die Frage, ob das Attentat auf die Zeitung Charlie Hebdo im Januar 2015 bei ihm für eine Schere im Kopf sorge und ob er sich frage, was man machen kann und was nicht, antwortete er: „Definitiv nicht.“ Und auf die Frage, ob das Publikum besorgt sein müsse: „Jeder muss Angst haben, der Angst davor hat, gleich unter die Straßenbahn zu kommen; wenn Sie kein Flugzeug besteigen, weil Sie Angst haben, Sie stürzen ab, dann steigen Sie in den Zug – und der verunglückt dann. Oder wir sitzen jetzt hier, im Café am Volksgarten in Linz. Wenn einer meint, er muss jetzt hier einen Anschlag verüben, dann kann das genau jetzt hier passieren. Insofern finde ich Angst einen sehr, sehr, sehr schlechten Berater. Wenn die Angst uns unsere Würde nimmt, dann sollten wir die Angst beiseite legen.“
Festspielleiterin Katharina Wagner war am Dienstag nicht zu erreichen. Die Stadt Bayreuth hat auf Anfrage lediglich verlautbaren lassen, dass derzeit am Sicherheitskonzept gearbeitet wird. Nachfragen, auch hinsichtlich der Kosten oder was das Konzept konkret vorsieht, waren nicht möglich.
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