Mitarbeiter des Bauhofs arbeiten auf Hochtouren für die Landesgartenschau Warum dieser Winter die Stadt verschönert

Von Ulrike Sommerer

Manchmal kommt Unterstützung von unerwarteter Seite. Wer hätte gedacht, dass der Winter Bad Berneck zu mehr Schönheit verhilft? Genauer gesagt, der quasi nicht stattfindende Winter. Denn Bad Berneck macht sich schön, für die Landesgartenschau. Und gäbe es mehr Schnee, wäre es mit der Schönheit (noch) nicht so weit her.

 
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Denn dann würden die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs mit dem Schneepflug durch die Straßen, statt mit der Harke durch den Kurpark pflügen. Bad Berneck ist Außenstelle der Bayreuther Landesgartenschau und will sich dabei natürlich von seiner besten Seite zeigen. Und daher arbeiten die Bauhofmitarbeiter emsig daran, die Stadt schön zu machen."Der Winter hat uns hier sehr in die Karten gespielt", sagt Bauhofleiter Edwin Pfohl. Denn die Zeit, die man beim Winterdienst sparte, konnte nun in den Kurpark investiert werden.

Rund 50000 Euro wurden bisher für die Verschönerung des Kurparks ausgegeben, weitere rund 17000 Euro seien für den dendrologischen Garten vorgesehen, sagt Verwaltungsleiter Christian Hohlweg. Die Arbeitsleistung des Bauhofes ist dabei nicht eingerechnet. Hohlweg sagt aber auch: Die Arbeiten dienen nicht nur der Wirkung bei der Landesgartenschau sondern seien nachhaltig, es handle sich dabei immer um Dinge, die ohnehin getan werden mussten.

Das wurde gemacht:

- Das Kneipp-Tretbecken wurde saniert.

- Der Zaun am Entenweiher im Kurpark wurde entsorgt, ebenso wie 350 Kubikmeter Schlamm aus diesem Teich. Am Ufer liegen jetzt Steine.

- Im Ziegengehege des Kurparks kam der alte Schuppen weg. Edwin Pfohl hätte jetzt noch gerne Spielgeräte für die Ziegen aufgestellt, weiß aber nicht, ob das noch vor der Landesgartenschau zu schaffen ist. Die Ziegen nämlich, Bergziegen, wären sehr verspielt. "Ich hab' mir Fachlektüre besorgt, über die Viecher", sagt Pfohl und lacht.

- Der Berliner Platz im Kurpark, beim Minigolfplatz, wurde gepflastert. Dort entsteht eine Shuffleboardbahn. Spielregeln dazu sollen noch aufgestellt werden. Woher künftige Spieler die noch nötige Ausrüstung bekommen, sei noch nicht abschließend geklärt. Vielleicht beim Kurparkpersonal, meint Pfohl.

- Die Bänke (200 Stück), die in Kurpark, Stadt und den Dörfern stehen, wurden neu gestrichen. Bänke streichen stehe zwar immer auf dem winterlichen Arbeitsplan der Bauhofmitarbeiter, aber in diesem Jahr wurden tatsächlich alle Bänke aufgehübscht. Vor allem bei den Bänken für den dendrologischen Garten war das richtig viel Arbeit. An diesen Bänken musste jede einzelne Latte abgeschraubt, geschliffen und gestrichen werden. Ein Teil dieser Bänke wird auch durch Bänke aus Metall ersetzt.

Das steht noch an:

„Bis April haben wir noch ordentlich zu tun, damit die angefangenen Arbeiten bis zum Start der Landesgartenschau wirklich fertig werden“, sagt Pfohl. Und auch während der Landesgartenschau werden die Bauhofmitarbeiter verstärkt für diese arbeiten und zum Beispiel mehr als sonst die Wege pflegen.

- Die Bänke (200 Stück) im Stadtgebiet müssen noch aufgestellt werden. Die Bauhofmitarbeiter wollen aber abwarten, ob der Winter nicht doch noch kommt. Denn an vielen Bank-Standorten stehen derzeit Streukästen - und die will man nicht zu früh gegen eine Bank austauschen. Die Pavillons im dendrologischen Garten müssen noch abgewaschen werden. Neben den Kiosk im Kurpark wird ein Geräteschuppen gebaut. Für Müll und kleinere Arbeitsgeräte. Beides stand bisher hinter einem Sichtschutzzaun, schön sah das nicht aus. Schon etwas schöner sieht derzeit auch der Kiosk selbst aus, es fehlt aber noch der letzte Schliff: Neue Fenster, eine Küchenzeile, Fliesen im Verkaufsraum.

- Hinter dem Minigolf-Platz wird eine neue Wildblumenwiese angelegt.

- Bei der alten Kolonade ist geplant, Fitnessgeräte aufzustellen, um den Bewegungsgedanken von Sebastian Kneipp auch auf diese Weise aufzugreifen. Die Kosten dafür: Etwa 30000 Euro. 80 Prozent davon gibt es als Zuschuss, sagt Verwaltungsleiter Hohlweg.

- Am Eingang des Kurparks wird das Stadtwappen als Mosaik gelegt. Die Fläche ist bereits gepflastert, auf eine Matte muss noch farbiges Granulat aufgebracht werden. Wann man damit beginnen könne, lasse sich noch nicht sagen, meint Pfohl. Sollte es nicht rechtzeitig zur Landesgartenschau fertig werden, will er aber aus der Not eine Tugend machen und aus der Arbeit eine Art Workshop machen: Besucher der Landesgartenschau könnten dann miterleben, wie dieses Wappen entsteht.

Das bleibt liegen:

Da die Bauhofarbeiter für die Landesgartenschau im Einsatz sind, bleibt weniger Zeit für andere Dinge, gibt Pfohl zu. Zum Beispiel können derzeit weniger Straßenschäden ausgebessert werden, auch Straßenmarkierungen werden nicht nachgearbeitet, wenn sie verblassen, Hecken nicht in sonst üblichem Umfang geschnitten.

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