Und im tiefstem Brustton der Überzeugung: "Wenn's der guten Sache dient, zieh ich ein lila Ballett-Tütü, einen grünen Hut und eine Stirnlampe an. Es geht uns allen gut, wir sollten auch einen Blick für andere habe und nicht nur an uns denken." In dem Fall hat's ein Brief getan.
"Als mein Mann schwer krank wurde, war dieser Hund für mich da."
Kaczmarek hat schon lange ein Herz für Tiere, die keiner haben will. Ihre Katze Momo stammt von einem Bekannten, der wegzog und sie nicht mitnehmen konnte. Ihren schwer kranken Hund Susi haben ihr Mann Joachim und sie über SOS Animal aus Mallorca geholt. "Sie war kurz vor der Tötungsstation." Und Susis Vorgänger Idi ist Kaczmarek so sehr ans Herz gewachsen, dass ihr Sohn ihn für sie in einem Gemälde verewigt hat, das im Wohnzimmer hängt. "Als mein Mann schwer krank wurde, war dieser Hund für mich da, wie es noch nie ein Mensch für mich war", sagt Marina Kaczmarek.
Auch dem Tierheim ist sie dankbar. Als ihr Stiefvater vor zwei Jahren starb, hinterließ er einen kranken Hund. Kaczmarek fragte alle, die sie kannte, ob sie ihn aufnehmen wollten. Und brachte ihn dann ins Tierheim. "Die Mitarbeiter sind mehr als vorbildlich mit Moritz umgegangen und haben ihn sehr sensibel vermittelt", sagt sie. Sie hatte ihnen damals gesagt, dass sie den Hund nicht besuchen würde. "Das hätte ich nicht gepackt, weil mich das Tier so an meinen Stiefvater erinnert."
Ihr Traum: Eine Woche ein leeres Tierheim
Deshalb hat sie geschrieben. Ihr Mann Joachim hat zudem im Tierheim Spendenbüchsen besorgt. Marina Kaczmarek, die als Verkäuferin in einem Supermarkt arbeitet, hat sie dort aufgestellt. Und sie hat seit Jahren einen Traum: dass das Tierheim zumindest eine Woche lang einmal leer ist, weil alle Tiere vermittelt sind. "Dann können die Mitarbeiter sauber machen und einmal alle in den Urlaub." Bis wieder neue Tiere ein Zuhause suchen.