Auch nicht zur Finanzlücke, die noch immer zwischen der von Kristall geforderten und der von der Brandversicherung gezahlten Summe klafft; auch nicht davon, ob Kristall das Filet-Grundstück mit Ruine auch dann gehören wird, wenn nicht wieder aufgebaut wird; auch nicht zu der inzwischen von Kristall aufgestellten Schadenersatzforderung in Richtung Gemeinde, weil diese angeblich Steinhart am Bauen gehindert habe und somit kein Geschäft zu machen war, beziehungsweise der Bau jetzt viel teurer werde. „Es gibt eine Forderung“, sagt Ritter, aber er wolle sich rückversichern, ob er diese nennen darf. Noch sei nichts spruchreif. Sein Ziel war es bisher, lange Gerichtsprozesse zu vermeiden. Das sei es auch „nach wie vor“, sagt er wortkarg. Auch von anderen Beteiligten der Verhandlungen ist zu hören, dass "die Gemeinde eine Mitschuld" an der Verzögerung habe.
Indessen sind die Nachrichten aus der Kristall AG spärlich. Dort sind nach Informationen des Kuriers "andere Fragen dringlich". Noch immer ist der Umbau des "Ein-Mann-Unternehmens", so ein Beteiligter, nicht ganz abgeschlossen. Bis zum Tode Steinharts war alles auf diesen allein ausgerichtet, er allein hat entschieden. Aber es gibt mehrere GmbHs und unterschiedliche Gesellschaften.
Ungelegte Eier
Ohne Heiß und Eis, also ohne Therme und Eishalle – welche Alternative hat Fichtelberg? Ritter: „Es gibt ein Haufen Zeug, was wir ausbauen können, z.B. den Fichtelsee.“ Welches Zeug? „Über ungelegte Eier rede ich nicht.“ Doch es gibt Hinweise, dass irgendwo schon einige dieser Eier liegen, neue Konzepte oder Ideen. Aber nix los in Fichtelberg. Georg Ritter: „Wenn es nichts Neues gibt, was soll ich da sagen?“
Es passiert doch viel ...
Dabei passiere doch in der Gemeinde „viel“, sagt er und verweist auf Vereine wie die Feuerwehr, den Ski-Club oder die ortsansässige Ranch. Viel zu wenig aber passiert in Sachen Verwaltung. Wenig Personal, hohe Krankenstände, „es funktioniert nicht mehr gut“, sagt man am Landratsamt hinter vorgehaltener Hand. Gernot Geyer von der dortigen Rechtsaufsicht wird deutlicher: „Rechtsaufsichtlich macht es einen bedenklichen Eindruck.“
Ritter kontert mit einer noch nicht ganz abgeschlossenen Umstrukturierung seines Rathauses und neuen Mitarbeitern, die sich erst einarbeiten müssten. Aber alle Posten seien besetzt. Trotzdem bleibe „einiges liegen“. Aber die Liste werde nach Priorität abgearbeitet, es dürfe nichts verjähren.
Liegen geblieben sind aber offenbar woanders Forderungen, die nämlich der Gothaer Versicherung an die Kristall AG in Fürth, die ebenfalls beharrlich schweigt. Nach wie vor fehlten Unterlagen, es gebe keinen neuen Gesprächstermine. Und die Baugenehmigung für die Therme habe die Kristall AG immer noch nicht eingereicht. „Trotz mehrmaliger Aufforderung“, sagt eine Sprecherin der Versicherung und schiebt hinterher: „Nichts Neues.“ Bis auf den Schneematsch, der über der Ruine liegt. „Aber der taut bald“, sagt Ritter.