Therme: keine schnelle Lösung

Von Andreas Gewinner

Auch mehr als sechs Wochen nach dem Tod von Heinz Steinhart hat es noch kein Treffen zwischen der Gemeinde Fichtelberg und der Kristall AG wegen des Wiederaufbaus der abgebrannten Therme gegeben. Vorstandsvorsitzender Gerd Bittermann nennt Gründe. Und er spricht über Ankündigungen, die nicht zu halten waren, über Freundschaft und über die schwierige Zeit nach Steinhart.

 
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Einen kurzen telefonischen Austausch mit der Gemeinde habe es gegeben, sagt Bittermann. Für mehr war noch keine Zeit. „Das Ableben Steinharts hat Tribut gefordert. Auch die Zeit vor seinem Tod hat dem Unternehmen Kraft gekostet.“ Und das meint Bittermann auch ganz persönlich: „Ich habe ihm seit Jahren treu zur Seite gestanden. Und war ihm auch freundschaftlich verbunden.“

Formal hat sich an Bittermanns Funktion durch den Tod Steinharts am 5. Juli wenig geändert. Er war und ist Vorstandsvorsitzender der Kristall AG. Er ist auch Geschäftsführer der Untergesellschaften in der Gruppe. Steinhart hatte sich schon länger formal aus dem operativen Geschäft zurückgezogen, war Vorsitzender des Aufsichtsrats. Ein Posten, den nun der ehemalige Ministerpräsident Günther Beckstein innehat. Doch vor allem um die Causa Fichtelberg hatte Steinhart sich bis zuletzt persönlich gekümmert. Und Bittermann verhehlt nicht, dass Steinhart bis zuletzt eine dominante Persönlichkeit in dem von ihm gegründeten Unternehmen (zwölf Bäder, 850 Mitarbeiter) war. „In der Zeit danach musste sich das Unternehmen sortieren, das ist geschehen.“ Schon vor zwei Jahren habe ein von Steinhart initiierter Umbau im Unternehmen stattgefunden, „darum hat er sich gekümmert. Das Unternehmen wird im Sinne Steinharts weitergeführt“.

Wie geht es in Fichtelberg weiter? „Ich sage nicht: Die Therme wird aufgebaut und nächstes Jahr eröffnet. Das ist schon zu oft gesagt worden. Ich sage aber auch nicht: Es geht nicht weiter.“ Inzwischen sei viel passiert, sagt Bittermann, „wir betrachten Weißenstadt als nicht ganz ohne.“ Dort soll im Oktober das neue Gesundzeitressort Siebenquell eröffnen. Allerdings setzt das Konzept für Fichtelberg mit Sole und Radon andere Schwerpunkte.

Es gebe mit der Gemeinde Fichtelberg Dinge abzuarbeiten, für die aus den genannten Gründen in der jüngeren Vergangenheit keine Zeit war. Bevor das nicht gemacht sei, werde es keinen neuen Eröffnungstermin geben. „Ich sehe kein Fragezeichen hinter dem Wiederaufbau. Aber beide Seiten – auch die Gemeinde – müssen nun Hausaufgaben erledigen. Und dann kann man auch das sagen, was beide vertreten können.“ Und einen Termin nennt Bittermann dann doch: Möglicherweise Ende September könnte es Neuigkeiten geben.

Auch Fichtelbergs Bürgermeister Georg Ritter bestätigt den kurzen Kontakt seit Steinharts Tod: „Es gab ein Gespräch mit Herrn Bittermann. Zunächst redeten wir über Herrn Steinhart, die Bäder AG und wie sich die Geschäftsführung der „Kristall-Fichtelberg GmbH“ in Zukunft gestalten kann. Des Weiteren werden wir in Kontakt bleiben.“

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