Thema Umgehung Mistelbach: Die gute alte Zeit

Von Sarah Bernhard

Warum soll ich die Landwirte mit einbeziehen, wenn noch nicht einmal klar ist, ob gebaut wird?“, fragte der Mistelbacher Bürgermeister Matthias Mann am Rande eines Ortstermins. Die Antwort ist einfach: Weil sie sonst klagen. Und Bauvorhaben im Zweifel um Jahre verzögern.

 
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Dabei müsste nach Stuttgart 21 jedem klar sein, dass Politik ohne die Beteiligung aller Bürger heute nicht mehr funktioniert. „Die haben halt gedacht: Die paar Bauern haben wir im Sack“, so drückt es einer der Kläger aus.

Bis gestern, als das Gericht der Argumentation von Gemeinde und Regierung plötzlich doch nicht unumwunden zustimmte. Erst jetzt, nach acht Jahren, kam die Gemeinde (man könnte auch sagen: die SPD) auf die Idee, den betroffenen Bauern Ersatzland anzubieten. Das ist traurig – für ganz Mistelbach. Denn egal wie das Gericht einmal entscheiden wird: Der Ort wird noch auf Jahrzehnte gespalten bleiben. Politik nur für das eigene Klientel, ohne Rücksicht auf Verluste? Über diese Denkweise sollten wir eigentlich längst hinaus sein.