Thema Bürgermeisteramt: Keine Wahl

Von Ulrike Sommerer

Der Verzicht der Eckersdorfer Bürgermeisterin Sybille Pichl auf einen Teil ihrer Amtszeit, um die Wahltermine von Bürgermeister und Gemeinderat wieder zusammenzuführen, ist in erster Linie eines: das Einlösen eines Wahlversprechens.

 
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Pichl – wie auch ihre beiden Mitbewerber um das Bürgermeisteramt – hatten damals im Wahlkampf versprochen, im Falle einer Wahl selbige künftig mit den Gemeinderatswahlen zusammenzulegen. Hätte sie dieses Versprechen nun vergessen, wie hätte sie dagestanden? Den Vorwurf, schon jetzt am Amt zu kleben, hätte sie sich gefallen lassen müssen.

Pichl hat keine Wahl. Sie muss diesen Schritt gehen und ihre Amtszeit vorzeitig beenden, wenn dem denn der Gemeinderat zustimmt. Nur so erhält sie ihre Glaubwürdigkeit.
Ein Risiko bleibt. Und deshalb ist Pichls Schritt trotzdem ein mutiger. Denn Wähler sind unberechenbar, ob sie Pichls Ehrlichkeit honorieren, wird sich zeigen. Doch das vorzeitige Ende der Amtszeit und damit eine gemeinsame Wahl mit dem Gemeinderat kann Pichl und vor allem ihrer Fraktion auch nützen. Denn so kann sie sich auf Platz eins der Liste setzen lassen, Stimmen für die Freien Wähler ziehen und ihnen so möglicherweise einen zusätzlichen Sitz im Gemeinderat sichern.

ulrike.sommerer@kurier.tmt.de