Thema: Bienen schützen

Von Norbert Heimbeck

In Großstädten ist schon lange üblich: Auf den Dächern öffentlicher Gebäude stellen sogenannte Stadtimker Bienenkörbe auf. Die Stadt als Lebensraum für die Honigsammler wird immer attraktiver. In Bayreuth steht seit kurzem der erste Bienenstock auf dem Bürohaus der AOK. Warum das Stadtimkern mehr als ein Hobby ist.

 
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Summend sausen sie von Blüte zu Blüte und tauchen ihren Rüssel tief in die bunten Kelche. Besonders gierig immer dann, wenn Nikotin den Nektar versüßt. Bienen sind ähnlich wie der Mensch empfänglich für bestimmte Suchtstoffe. Und ähnlich wie der Mensch werden sie durch ein Zuviel krank und sterben. Ein EU-Verbot für bestimmte Insektengifte, die sogenannten Neonicotinoide, läuft vermutlich Ende des Jahres aus. Das ist im Falle der Bienen besonders übel, denn die kleinen Brummer sind nach Rind und Schwein auf Platz drei der volkswirtschaftlich wichtigsten Nutztiere! Mit ihrer Arbeit als unermüdliche Bestäuber in der Landwirtschaft, im Obst- und Gemüseanbau, in der Saatguterzeugung und im Gartenbau schaffen sie einen Wert, der den Erlös aus Honig und Wachs um ein Vielfaches übersteigt. Weltweit wird dieser Wert auf rund 70 Milliarden Euro geschätzt. Die Honigbiene ist das wichtigste Bestäubungsinsekt für unsere Kulturpflanzen. Ohne sie wäre unser Speiseplan ärmer, wäre die Umwelt öde. Deshalb ist Bienenschutz Menschenschutz. Nur drei Prozent der Imker leben vom Verkauf des Honigs. Alle anderen – das sind immerhin rund 100.000 Menschen in Deutschland – lassen sich von der Liebe zur Natur antreiben. Ist das nicht ein wunderbares Motiv für menschliches Handeln?

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