Pflicht laut Unesco-Konvention
Die DUK würde begrüßen, wenn ein Land ihr Kulturerbe finanziell fördern würde. „Die Entscheidung für so einen Topf könnte politisch natürlich getroffen werden“, sagt Benjamin Hanke von der DUK. Laut Unesco-Konvention muss sich jeder Staat bemühen, die Erhaltung des Kulturerbes sicherzustellen – unter Einsatz aller geeigneten Mittel. Dafür wären in Deutschland die Länder zuständig.
Im Kultusministerium hält man von dieser Idee nicht viel. „Gäbe es eine besondere Förderung für die Traditionen im nationalen Verzeichnis, dann wäre das auch eine Ungleichbehandlung der vielen Traditionen in Bayern“, sagt Ministeriumssprecher Henning Gießen. Es zeichne die Traditionen ja gerade aus, dass sie eigenständig seien.
Musicbox das Blasmusik
Die Tradition schliff sich ab. Musikbox auf der Tanzlinde statt Live-Kapelle, ein Schreckensszenario. Ein Verein musste her, Pöhlmann wurde Vorsitzender. „Wenigstens die Kirchweih müssen wir erhalten“, das war der Antrieb, sagt Pöhlmann. Er trägt ein rot-weiß-kariertes Hemd, am Gürtel das rot-weiße Franken-Wappen. „Es gibt kaum etwas Typischeres als die Kirchweih, das Franken beschreibt: das Dörfliche, den Konservatismus, das Kleinteilige, die Eigenbrötlerei.“ Die Kirchweih nämlich sei in jedem Dorf in Franken anders, und an einem anderen Termin. In Oberbayern dagegen feiern die meisten Orte am dritten Sonntag im Oktober. „Verglichen mit der Vielfalt der Franken ist Oberbayern etwas einfältig“, sagt Pöhlmann und grinst.
Die junge Linde wächst
Die Limmersdorfer Tanzlinde selbst braucht nicht viel Pflege. Der Baum ist gesund. Aber er kann sterben. Deshalb steht schon ein Ableger. Damit die Lindenkirchweih nicht stirbt. Dazu gibt es auch das entsprechende Museum.