Förderbescheid lässt auf sich warten: Hospitalstiftung rechnet mit Kosten in Höhe von rund 4,5 Millionen Euro Spital: Sanierung startet im Herbst

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Hauptproblem ist der Brandschutz: Das Spital muss saniert werden und soll eine neue Raumaufteilung mit Wohnungen zwischen 25 und 50 Quadratmetern bekommen. Die Kosten: 4,5 Millionen Euro. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Aus einem zentralen Leerstand in Bayreuth wird Baustelle in mehreren Etappen: Das Spital in der unteren Maxstraße soll ab Herbst saniert werden. Die Hospitalstiftung will im Herbst damit beginnen, das Denkmal zu sanieren. Die Kosten: Rund 4,5 Millionen Euro. Während der auf drei Jahre angelegten Bauzeit werden auch die beiden Geschäfte im Erdgeschoss für bestimmte Zeit ausziehen müssen.

 
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Das Spital steht "seit dem vergangenen Jahr in Warteposition", sagt Reinhard Burger, Geschäftsführer der Hospitalstiftung, im Gespräch mit unserer Zeitung. Eigentlich hätte die Sanierung im vergangenen Jahr im Frühjahr starten sollen. "Wir warten auf den Förderbescheid der Regierung. Dort weiß man auch um die Dringlichkeit", sagt Burger. Aber: Ohne den Bescheid, der rund eine Million Euro aus Städtebaufördermitteln bringen soll, kein Baubeginn. "Ich gehe davon aus, dass ich im Juni oder spätestens im Juli die Planungen dem Stadtrat vorstellen kann. Danach können wir in die Werkplanung und in die Ausschreibung gehen."

Kosten sind gestiegen

Im Vergleich zum Juni 2015, als Burger darauf setzte, mit der Sanierung im Frühjahr 2016 beginnen zu können, haben sich die Kosten von ursprünglich geplanten 3,5 Millionen Euro auf 4,5 Millionen Euro ebenso wie die Vorgaben verschoben: Die Pläne, weiter ein Studentenwohnheim in der Stadtmitte zu haben, hat die Hospitalstiftung aufgegeben. "Wir arbeiten mit zwei Optionen: Entweder sollen dort Studentenwohnungen oder kleine Stadtwohnungen entstehen. Mit Größen zwischen 25 und 50 Quadratmetern. Ein Wohnheim wird es nicht mehr", sagt Burger. Auf die Zahl der Wohnungen hat man sich schon festgelegt: 16 moderne Wohnungen sollen es werden. Jede mit Bad und Küche, nicht mehr wie früher mit Etagenküche und Bad auf dem Gang.

Hauptproblem: Brandschutz

Das Hauptproblem in dem Gebäude: der Brandschutz. Um die Bestimmungen erfüllen zu können, müssen alle Leitungen in dem Gebäude raus und neu verlegt werden. Und zwar im gesamten Gebäude. Das bedeutet: Die beiden Geschäfte, der Friseur Frank Tavernier und der Juwelier Peter Pühl, müssen für die Zeit der Sanierung ebenfalls ausziehen. "Wenn wir Geld in die Hand nehmen, dann wollen wir das auch ordentlich machen", sagt Burger. Dazu müssten auch in den beiden Gewerbeeinheiten die Leitungen und die Decken erneuert werden. Die Dauer: mehrere Monate.

Mieter sollen mitsprechen können

Die Reaktion der Geschäftsleute? "Unterschiedlich", sagt Burger. "Wir haben jetzt mit dem einen Mieter Gespräche über die Ablaufzeit." Die Geschäftsleute hätten eine gewisse Mitsprachemöglichkeit, was den Bauablauf angeht: "Es ist eigentlich egal, von welcher Seite her wir die Sanierung in Angriff nehmen", sagt Burger. Ob von der Seite zum Hohenzollernring oder von der Maxstraße liege nahezu im Ermessen der Mieter. "Aber irgendwann müssen wir auch in der Maxstraße ran."

"Ich möchte selbstverständlich hier bleiben."

Der Friseur Frank Tavernier ist einer der Mieter. Er sagt im Gespräch mit unserer Zeitung, er habe in den vergangenen "fünf Jahren schon mehrfach gehört, dass die Sanierung losgeht. Grundsätzlich wir begrüßen wir das auch. Man sieht ja auch die Notwendigkeit einer Sanierung hier". Dass man nur schwer planen könne, "macht es für die, die hier Ladengeschäfte haben, schwierig". Er baue darauf, dass er für die Zeit, in der sein Geschäft ausziehen muss, "eine sozialverträgliche Lösung findet. Das funktioniert aber nur, wenn man es rechtzeitig weiß". Wenn die Sanierung abgeschlossen ist, will er auf jeden Fall wieder zurück: "Meine Eltern haben den Laden vor 46 Jahren gemietet, ich bin seit 25 Jahren hier. Ich möchte selbstverständlich hier bleiben."

Zwei neue Läden und ein Café

Im Längsbau nach dem Eingang zum Spitalhof auf der linken Seite plant Burger mit zwei weiteren Gewerbeeinheiten, die im Erdgeschoss entstehen sollen. Die Sorge, dass die Geschäfte - ähnlich wie in der Passage Max-48 - nicht funktionieren, hat Burger nicht. Auf Nachfrage sagt er: "Wir haben hier eine andere Frequenz. Ich habe bereits Interessenten, könnte sogar schon Mietverträge eingehen." Im Anschluss an die beiden Geschäfte soll "zum Ring hin ein kleines Café entstehen". Dort, wo aktuell noch das Stadtarchiv untergebracht ist - in dem Gebäude, das an die Spitalkirche anschließt - und im gegenüberliegenden Gebäudeteil zum Mühltürlein, wird laut Burger Bürofläche entstehen: "460 bis 500 Quadratmeter, barrierefrei erreichbar, weil wir ein komplett neues Treppenhaus mit Aufzug einbauen können. Die beiden Gebäude werden mit einer verglasten Brücke miteinander verbunden." Finde man einen Mieter, sei es aus seiner Sicht "möglich, dass für das Archiv eine Zwischenlösung gefunden werden müsste".

"Problem, dass das Gebäude schon lange leer steht"

Burger sagt, er hoffe darauf, "dass wir bald loslegen können". Für die Hospitalstiftung sei es "logischerweise ein Problem, dass das Gebäude schon so lange leer steht" und keine Mieteinnahmen generiert. Zudem müsse er "Geld vorhalten für die Sanierung". Rund drei Millionen Euro "muss ich kurzfristig zur Verfügung haben, damit wir mit dem Bau beginnen können".

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