Sparkasse: Neue Idee für Opernstraße

Von Norbert Heimbeck
Sparkassenvorstand Wolfram Münch freut sich über die denkmalgeschützte Schmiede in der Opernstraße. Er will die ehemalige Schalterhalle in kleinere Einheiten aufteilen und damit Einzelhandel sowei Gastronomie als Mieter gewinnen. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Kaffee und Kuchen genießen in der alten Schmiede, dann nach nebenan zum Einkaufsbummel. Und das alles in Nachbarschaft zum Weltkulturerbe Opernhaus. Ein Traum? Ja, aber Wolfram Münch ist überzeugt davon, dass dieser Traum Realität werden kann: „Ich glaube, unser neues Konzept für die ehemalige Schalterhalle in der Opernstraße wird funktionieren.“

 
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Rückblende: Der Verwaltungsrat der Sparkasse Bayreuth hat im Februar 2013 beschlossen, das Gebäude am Luitpoldplatz abzureißen. Unter anderem deshalb, weil der Brandschutz nicht mehr den aktuellen Bestimmungen entsprach. Anstelle des Gebäudes mit der charakteristischen Glasfassade wurde ein neues Kundenhaus errichtet. In der Folge zogen rund 200 Sparkassenmitarbeiter aus der Opernstraße an den Luitpoldplatz um. Für die nun leerstehende Schalterhalle wurde eine neue Nutzung gesucht: Ein Genusshaus, in dem sich die Genussregion Oberfranken präsentiert, hätte es werden sollen. Doch dafür fand sich kein Betreiber. Die fast 1400 Quadratmeter große Halle lag monatelang brach. Sie diente als Zwischenlager für ausgemusterte Büromöbel.

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Vorstandsmitglied Wolfram Münch hat sich schon beim neuen Kundenhaus um sämtliche Baufragen gekümmert. Deshalb hat er sich auch über eine künftige Nutzung der Schalterhalle Gedanken gemacht: „Der Gebäudekomplex in der Opernstraße besteht eigentlich aus drei Anwesen, den Häusern Nummer 8, 10 und 12.“ Die Gebäude können einzeln genutzt werden, sind in Sachen Brandschutz und Energieversorgung eigenständig. Daher hat Münch die Idee entwickelt, die drei Bauteile einzeln zu vermarkten: „Wir haben insgesamt 1365 Quadratmeter Nutzfläche zu vergeben. Wo früher unsere Schalterhalle war, können wir Flächen für eine Nutzung durch Einzelhandel abteilen. Das wären 780 Quadratmeter mit je einem Zugang von der Opernstraße und von der Münzgasse aus.“

Ehemalige Schmiede weitgehend erhalten

Hinter der Hausnummer 10 verbirgt sich ein Schatz, den nur wenige Bayreuther kennen: Das denkmalgeschützte Gebäude enthält einen langen Flur mit altem Kopfsteinpflaster, eine historische Holztreppe, eine Sandsteinfassade und ganz hinten in der Ecke steht ein gewaltiger Amboss – eine alte Schmiede ist hier in großen Teilen erhalten. 490 Quadratmeter stehen hier zur Verfügung. Wolfram Münch: „Für eine gastronomische Nutzung alleine wäre das sicher zu groß. Aber ich könnte mir vorstellen, dass man den hinteren Bereich als eine Art Terrassencafé für Veranstaltungen nutzt und vorne zum Beispiel ein Bistro einrichtet.“ So könnten die Bayreuther ihr geliebtes Operncafé wiederbekommen, das wegen des Umbaus zum Weltkulturerbe-Shop schließen musste. Zu guter Letzt bleibt noch ein Raum von etwa 45 Quadratmetern übrig, der sich für einen kleinen Laden oder ein Büro nutzen ließe, sagt Münch. Es gibt ein kleines Lager und eine eigene Toilette.

Chancen zur Vermietung werden erhöht

Ein Traum? Wolfram Münch wirkt optimistisch, als er diese Idee dem Kurier vorstellt: „Egal für welche Nutzung wir uns entscheiden, wir hätten in jedem Fall ein bisschen investieren müssen, um zum Beispiel das Oberlicht abzudichten.“ Mit der Aufteilung der riesigen Fläche würden die Chancen zur Vermietung erhöht, zumal man unterschiedliche Nutzungen anbieten könne. Das Architekturbüro Schertel aus Warmensteinach habe eine erste Planskizze erstellt. Den Sommer will Münch nun nutzen, um mögliche Mieter anzusprechen: „Es wird keinen Weltkulturerbe-Zuschlag bei der Miete geben“, verspricht er: „Es ist uns wichtig, an dieser exponierten Stelle im Stadtkern eine attraktive Nutzung zu ermöglichen.“ Wenn alles so klappt, wie Wolfram Münch sich wünscht, ist das umgestaltete Ensemble rechtzeitig zur Eröffnung des Opernhauses im Frühjahr 2018 fertig.

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